Die neue Modellserie "Onyx"




Die Modell - Serie "Onyx" wurde nach einem Edelstein benannt, dessen schwarze Farbe genauso mystisch ist wie der dunkle Nachthimmel mit seinen Tausenden von Sternen.

In der neuen Serie wurden viele Elemente der beiden vorherigen Serien "Infinity NL" und "Horizon" miteinander verwebt, um die jeweiligen Vorteile zu vereinen.

Das sehr kurze Brennweite von f/3.3 gestattet es, beim 16 Zoll Modell (ON400) selbst im Zenit noch sehr bequem im Sitzen durch das Teleskop zu schauen, bei der 20 Zoll Variante (ON500) braucht es auch bei hoch stehenden Objekten weder einen Tritt noch eine Leiter. Weitere Verbesserungen sind ein geringeres Gewicht, ein kleineres Packmass und ein vereinfachter Aufbau der Teleskope am Beobachtungsplatz.

Die nur 32mm dicken Hauptspiegel werden "in-house" hergestellt, also nicht von irgendwoher zugekauft.




1) Die Teleskopmechanik


1.1) Die Hutringe

Der achteckige Hut besteht aus einem Verbund leichter Aluminiumprofile und ist bei der 16 Zoll Variante als Monoring ausgelegt. Beim 20 Zoll Modell werden zwei dieser Ringe verwendet, die mittels stabiler Multiplex- Platten miteinander verbunden sind. Die Spinne ist exzentrisch aufgebaut, was sie besonders verwindungssteif und unempfindlich gegenueber Drehbewegungen macht.

Als Okularauszug kommt ein 2" Baader Diamond Steeltrack zum Einsatz, der durch seine massive und mechanisch einwandfreie Bauweise auch mit schweren Okularen sehr gut zurechtkommt und dank der 1:11 Untersetzung eine sehr akkurate Scharfstellung gestattet.

Passende Bohrungen fuer einen Standard- Sucherschuh und einen Telrad- Finder sind vorhanden.


1.2) Der Tubus

Der Gitterrohr- Tubus setzt sich aus vier mattschwarz pulverbeschichteten Stangen-paaren zusammen. Die oberen Stangenhalterungen gestatten es dank einer passenden Schraube, den Hut auch im Dunklen problemlos und zielsicher aufzusetzen.

Im unteren Teil sind die Stangen sowohl mit dem Rahmen der Spiegelbox als auch mit den Sicheln verschraubt, was die Konstruktion sehr verwindungssteif macht und Schwingungen reduziert.


1.3) Spiegelbox und Spiegelzelle

Die Spiegelbox beherbergt den Primaerspiegel. Sie besteht aus einem viereckigen Grundrahmen aus leichten, mattschwarz pulverbeschichteten Aluminiumprofilen, den man dank seiner vier Standvorrichtungen mit aufgesetzten Kappen problemlos auf dem Boden abstellen kann.

Die Frontplatte aus doppelt lackiertem Multiplex verleiht der Spiegelbox noch mehr Steifigkeit und verbirgt den Spiegel bei Nichtgebrauch.

Die Spiegelzelle ist fest im Grundrahmen verankert und kann von oben durch griffige Sterngriff- Schrauben justiert werden. Zwei starke Federn sorgen dabei fuer eine hohe Vorspannung. Der Hautspiegel selbst ruht beim 16 Zoll Modell auf 9 frei beweglichen Lagerpunkten, beim 20 Zoll Modell sogar auf 18 Punkten. Lateral wird der Spiegel in seiner Schwerelinie von zwei Kugellagern aufgefangen, die lagerungsbedingten Astigmatismus auf ein Minimum reduzieren.


1.4) Die Rockerbox

Wie die Spiegelbox besteht auch die Rockerbox aus einem Verbund von leichten Alu- Profilen, die mit einer soliden Grundplatte aus schlagfestem Multiplex verschraubt sind. Die tausendfach eingesetzte Teflon-Ebony Paarung gestattet es, dass sich das Teleskop sanft und leicht bewegt.


1.5) Die Transportmodi

Beide Modelle lassen sich zum Transport sehr kompakt zusammenbauen und finden damit in fast jedem Kofferraum leicht Platz. Dennoch braucht man zum werkzeuglosen Aufbau nur rund 5-10 Minuten; ein Ergebnis der durchdachten Konstruktion der "Onyx" - Modellserie.

Die Abmessungen lassen sich den nachfolgenden Bildern entnehmen. Dabei bezieht sich im folgenden Bild die kleinere Zahl auf die Spiegelbox mit angeschraubten Sicheln, die zweite Zahl hingegen bezieht in die Rechnung auch noch die Rockerbox mit ein.



Wer das Teleskop noch kompakter zusammenbauen will, entfernt die Sicheln und die vorderen Verstrebungen. So kann die Spiegelbox mitsamt den aufgesteckten Hutringen in der Rockerbox versenkt werden. Dieser Transportmodus verringert die Hoehe nochmals deutlich.




2) Haupt- und Fangspiegel

2.1) Der Hauptspiegel

Jeder Hauptspiegel der Modellserie "Onyx" ist ein Unikat - das bedeutet, die verbauten 400mm und 500mm Parabolspiegel werden bei "Spacewalk Telescopes" geschliffen, poliert, parabolisiert und abschliessend interferometrisch vermessen. Auf diese Weise kann eine durchgehend hohe optische Qualitaet der Parabolspiegel zugesichert werden, die sich in kontrastreichen, scharfen Bildern wiederspiegelt und wunderbare Ansichten von Mond, Planeten und DeepSky- Objekten liefert.



Die Spiegel werden aus einem speziellem Glas gefertigt, das direkt von der Firma "Schott" bezogen wird und unter dem Namen "Supremax" bekannt ist. Dieses Traegermaterial zeichnet sich nicht nur durch eine geringe Randdicke von gerade einmal 32mm aus, sondern auch durch einen sehr niedrigen Ausdehnungskoeffizienten von nur 3.2x10e-6/K. Ein Teleskopspiegel aus Supremax verzieht sich beim Angleichen an die Umgebungstemperatur nur halb so stark wie die sehr weit verbreiteten Spiegel aus BK7.

Die optische Qualitaet wird den ganzen Fertigungsprozess hinweg mit technischen Hilfsmitteln gesichert. Am Ende wird der fertige Spiegel mehrfach mit Hilfe eines Laserinterferometers in verschiedenen Positionen gemessen. Fehler wie Astigmatismus, steile Zonen oder ein Zentralberg lassen sich damit ebenso sicher feststellen und beheben wie eine fehlerhafte Gesamtkorrektur. Das Ergebnis geht in ein detailliertes Testprotokoll ein, in dem nicht nur elementare Daten wie Spiegel-durchmesser und Brennweite zu finden sind, sondern auch der gemessenen Strehlwert, eine 3D- Darstellung der Abweichungen von der Idealform einer Parabel sowie die dazu passende MTF- Kurve.

Je nach Budget sind die Parabolspiegel in zwei Qualitaets- Stufen zu bekommen (Standard + Premium), wobei fuer die Beurteilung immer der hier vor Ort gemessene Strehlwert ausschlaggebend ist:

1) Standard: Strehlwert S>0,80
2) Premium: Strehlwert S>0,90 (gegen Aufpreis)

Einige ausgesuchte Messungen von "Premium- Spiegeln" sind nachfolgend zu sehen:



Alle Spiegel werden mit einer Aluminium- Beschichtung ausgeliefert, die zudem mit einer speziellen, wasserabweisenden Schutzschicht haltbarer gemacht wird. Der Reflexions-grad der Beschichtung liegt bei 92% im UV- Bereich (380nm), bei 93% im visuellen Bereich (550nm) und bei 90% im Infrarot (850nm). Damit erreichen die beschichteten Spiegeloptiken im gesamten Spektralbereich der beobachtenden Astronomie einen sehr hohen Reflexionsgrad und liefern helle und kontrastreiche Bilder.


2.2) Der Fangspiegel

Die Fangspiegel werden aus zwei Quellen bezogen - einmal aus Taiwan sowie von "Antares Optics" aus den USA. Letztere weisen eine sehr hohe Oberflaechengenauigkeit von besser lambda/10 auf und werden mit einem Zygo- Protokoll ausgeliefert.

Beim kleineren Modell "ON400" kann zwischen einem 100mm Fangspiegel aus Taiwan und (gegen Aufpreis) einem Fangspiegel von "Antares Optics" ausgesucht werden. Beim Modell "ON500" ist hingegen direkt schon ein 120mm Fangspiegel von Antares verbaut.





3) Teleskop- Ausstattung

3.1) Fangspiegelheizung

In einer sehr feuchten Nacht kann es durchaus ab und an vorkommen, dass der Fangspiegel zutaut und die Beobachtungsnacht schlagartig zu Ende ist. Damit so etwas nicht passiert und der klare Himmel in voller Ausdehnung genutzt werden kann, gibt es eine passende Fangspiegelheizung zu kaufen. Sie wird hinten am Fangspiegel angebracht. Die Kabel der Stromversorgung laufen entlang der Spinne und den Gitterrohr- Stangen nach unten, wo sie bei Gebrauch an eine Batteriebox angeschlossen werden, die mit 8 Stk. Mignon- Batterien betrieben wird.


3.2) Filterschieber

Sowohl bei der Beobachtung von Gasnebeln als auch bei der Betrachtung der Planeten kann es von Vorteil sein, unterschiedliche Nebel- oder Farbfilter zu nutzen, um besonders viele Details des Objekts zu erkennen. Da diese Filter ins Okular eingeschraubt werden, gestaltet sich der Filterwechsel entsprechend langwierig und zeitraubend.

Viel schneller geht es hingegen mit einem Filterschieber, mit dem die Filter in Sekundenschnelle direkt vor das Okular geschoben werden.


3.3) Aufbewahrungsbeutel Stangen

Damit die Gitterrohr- Stangen und die vorderen Verstrebungen beim Transport nicht lose herumliegen, lassen sie sich in einem passend angefertigtem Beutel aus hochfestem Nylonstoff aufbewahren, der mit einem Kordelzug verschlossen werden kann.


3.4) Transportbox Spiegel

Wenn der Spiegel transportiert oder lange Zeit nicht zum Beobachten genutzt wird, kann er in einer eigens konstruierten Box aus Multiplex untergebracht werden. Der Spiegel ruht auf grossen Filzpads, die einen direkten Kontakt zwischen Spiegel und Holz verhindern und es gestatten, ihn problemlos aus der Transportbox zu nehmen.


3.5) Gegengewicht

Falls sehr schwere Okulare verwendet werden sollen, kann in die Spiegelzelle ein 1kg schweres Gegengewicht integriert werden.




4) Technische Daten




Nachfolgend werden in der Tabelle nochmal die wichtigsten optischen und mechanischen Eigenschaften der Modellserie "Onyx" aufgelistet:


Modell Onyx 400 Onyx 500
 
Hauptspiegel 400/1300mm 500/1600mm
f/3.3 f/3.2
Randdicke Hauptspiegel 31mm 31mm
Gewicht Hauptspiegel 7.8 kg 11.6 kg
 
Strehlwert Standard S > 0,80 S > 0,80
Strehlwert Premium S > 0,90 S > 0,90
interferom. Testprotokoll ja ja
 
Limit bei V=200x 15.9mag 16.3mag
Limit bei V=350x 16.3mag 16.7mag
Dawes Limit 0.29" 0.23"
 
Fangspiegel 102mm 120mm
 
Obstruktion (linear) 25.5% 26.0%
Obstruktion (A) 06.5% 06.8%


Modell Onyx 400 Onyx 500
 
Gesamtgewicht Teleskop ~ 22 kg ~ 33 kg
Spiegelbox mit Spiegel ~ 12 kg ~ 19 kg
 
Stangendurchmesser 18 mm 20 mm
Stangen max. 105 cm 110 cm
 
Einblick im Zenit 115cm 145cm


5) Das Universum in einem 20 Zoll Dobson- Teleskop


Zeichnungen geben den visuellen Eindruck im Okular am besten wieder. Erleben Sie das Universum so, wie sie es in einem 20" Teleskop der Modellserie "Onyx" unter dunklem Himmel sehen und entdecken Sie eine Vielzahl von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien in gezeichneter Form!