Die Modell - Serie "Onyx" wurde nach einem Edelstein benannt, dessen schwarze Farbe genauso mystisch ist wie der dunkle Nachthimmel mit
seinen Tausenden von Sternen.
In der neuen Serie wurden viele Elemente der beiden vorherigen Serien "Infinity NL" und "Horizon" miteinander verwebt, um die jeweiligen
Vorteile zu vereinen.
Das sehr kurze Brennweite von f/3.3 gestattet es, beim 16 Zoll Modell (ON400) selbst im Zenit noch sehr bequem im Sitzen durch das Teleskop
zu schauen, bei der 20 Zoll Variante (ON500) braucht es auch bei hoch stehenden Objekten weder einen Tritt noch eine Leiter. Weitere
Verbesserungen sind ein geringeres Gewicht, ein kleineres Packmass und ein vereinfachter Aufbau der Teleskope am Beobachtungsplatz.
Die nur 32mm dicken Hauptspiegel werden "in-house" hergestellt, also nicht von irgendwoher zugekauft.
Der achteckige Hut besteht aus einem Verbund leichter Aluminiumprofile und ist bei der 16 Zoll Variante als Monoring ausgelegt. Beim 20 Zoll
Modell werden zwei dieser Ringe verwendet, die mittels stabiler Multiplex- Platten miteinander verbunden sind. Die Spinne ist exzentrisch aufgebaut,
was sie besonders verwindungssteif und unempfindlich gegenueber Drehbewegungen macht.
Als Okularauszug kommt ein 2" Baader Diamond Steeltrack zum Einsatz, der durch seine massive und mechanisch einwandfreie Bauweise auch
mit schweren Okularen sehr gut zurechtkommt und dank der 1:11 Untersetzung eine sehr akkurate Scharfstellung gestattet.
Passende Bohrungen fuer einen Standard- Sucherschuh und einen Telrad- Finder sind vorhanden.
Der Gitterrohr- Tubus setzt sich aus vier mattschwarz pulverbeschichteten Stangen-paaren zusammen. Die oberen Stangenhalterungen gestatten es
dank einer passenden Schraube, den Hut auch im Dunklen problemlos und zielsicher aufzusetzen.
Im unteren Teil sind die Stangen sowohl mit dem Rahmen der Spiegelbox als auch mit den Sicheln verschraubt, was die Konstruktion sehr
verwindungssteif macht und Schwingungen reduziert.
Die Spiegelbox beherbergt den Primaerspiegel. Sie besteht aus einem viereckigen Grundrahmen aus leichten, mattschwarz pulverbeschichteten
Aluminiumprofilen, den man dank seiner vier Standvorrichtungen mit aufgesetzten Kappen problemlos auf dem Boden abstellen kann.
Die Frontplatte aus doppelt lackiertem Multiplex verleiht der Spiegelbox noch mehr Steifigkeit und verbirgt den Spiegel bei Nichtgebrauch.
Die Spiegelzelle ist fest im Grundrahmen verankert und kann von oben durch griffige Sterngriff- Schrauben justiert werden. Zwei starke Federn
sorgen dabei fuer eine hohe Vorspannung. Der Hautspiegel selbst ruht beim 16 Zoll Modell auf 9 frei beweglichen Lagerpunkten, beim 20 Zoll Modell
sogar auf 18 Punkten. Lateral wird der Spiegel in seiner Schwerelinie von zwei Kugellagern aufgefangen, die lagerungsbedingten Astigmatismus auf
ein Minimum reduzieren.
Wie die Spiegelbox besteht auch die Rockerbox aus einem Verbund von leichten Alu- Profilen, die mit einer soliden Grundplatte aus schlagfestem Multiplex verschraubt sind. Die tausendfach eingesetzte Teflon-Ebony Paarung gestattet es, dass sich das Teleskop sanft und leicht bewegt.
Beide Modelle lassen sich zum Transport sehr kompakt zusammenbauen und finden damit in fast jedem Kofferraum leicht Platz. Dennoch
braucht man zum werkzeuglosen Aufbau nur rund 5-10 Minuten; ein Ergebnis der durchdachten Konstruktion der "Onyx" - Modellserie.
Die Abmessungen lassen sich den nachfolgenden Bildern entnehmen. Dabei bezieht sich im folgenden Bild die kleinere Zahl auf die Spiegelbox
mit angeschraubten Sicheln, die zweite Zahl hingegen bezieht in die Rechnung auch noch die Rockerbox mit ein.
Wer das Teleskop noch kompakter zusammenbauen will, entfernt die Sicheln und die vorderen Verstrebungen. So kann die Spiegelbox mitsamt
den aufgesteckten Hutringen in der Rockerbox versenkt werden. Dieser Transportmodus verringert die Hoehe nochmals deutlich.
Jeder Hauptspiegel der Modellserie "Onyx" ist ein Unikat - das bedeutet, die verbauten 400mm und 500mm Parabolspiegel werden bei "Spacewalk
Telescopes" geschliffen, poliert, parabolisiert und abschliessend interferometrisch vermessen. Auf diese Weise kann eine durchgehend hohe optische
Qualitaet der Parabolspiegel zugesichert werden, die sich in kontrastreichen, scharfen Bildern wiederspiegelt und wunderbare Ansichten von Mond,
Planeten und DeepSky- Objekten liefert.
Die Spiegel werden aus einem speziellem Glas gefertigt, das direkt von der Firma "Schott" bezogen wird und unter dem Namen "Supremax" bekannt
ist. Dieses Traegermaterial zeichnet sich nicht nur durch eine geringe Randdicke von gerade einmal 32mm aus, sondern auch durch einen sehr niedrigen
Ausdehnungskoeffizienten von nur 3.2x10e-6/K. Ein Teleskopspiegel aus Supremax verzieht sich beim Angleichen an die Umgebungstemperatur nur
halb so stark wie die sehr weit verbreiteten Spiegel aus BK7.
Die optische Qualitaet wird den ganzen Fertigungsprozess hinweg mit technischen Hilfsmitteln gesichert. Am Ende wird der fertige Spiegel mehrfach
mit Hilfe eines Laserinterferometers in verschiedenen Positionen gemessen. Fehler wie Astigmatismus, steile Zonen oder ein Zentralberg lassen sich
damit ebenso sicher feststellen und beheben wie eine fehlerhafte Gesamtkorrektur. Das Ergebnis geht in ein detailliertes Testprotokoll ein, in dem nicht
nur elementare Daten wie Spiegel-durchmesser und Brennweite zu finden sind, sondern auch der gemessenen Strehlwert, eine 3D- Darstellung der
Abweichungen von der Idealform einer Parabel sowie die dazu passende MTF- Kurve.
Je nach Budget sind die Parabolspiegel in zwei Qualitaets- Stufen zu bekommen (Standard + Premium), wobei fuer die Beurteilung immer der hier vor
Ort gemessene Strehlwert ausschlaggebend ist:
1) Standard: Strehlwert S>0,80
2) Premium: Strehlwert S>0,90 (gegen Aufpreis)
Einige ausgesuchte Messungen von "Premium- Spiegeln" sind nachfolgend zu sehen:
Alle Spiegel werden mit einer Aluminium- Beschichtung ausgeliefert, die zudem mit einer speziellen, wasserabweisenden Schutzschicht haltbarer gemacht wird.
Der Reflexions-grad der Beschichtung liegt bei 92% im UV- Bereich (380nm), bei 93% im visuellen Bereich (550nm) und bei 90% im Infrarot (850nm). Damit
erreichen die beschichteten Spiegeloptiken im gesamten Spektralbereich der beobachtenden Astronomie einen sehr hohen Reflexionsgrad und liefern helle und
kontrastreiche Bilder.
Die Fangspiegel werden aus zwei Quellen bezogen - einmal aus Taiwan sowie von "Antares Optics" aus den USA. Letztere weisen eine sehr hohe
Oberflaechengenauigkeit von besser lambda/10 auf und werden mit einem Zygo- Protokoll ausgeliefert.
Beim kleineren Modell "ON400" kann zwischen einem 100mm Fangspiegel aus Taiwan und (gegen Aufpreis) einem Fangspiegel von "Antares Optics"
ausgesucht werden. Beim Modell "ON500" ist hingegen direkt schon ein 120mm Fangspiegel von Antares verbaut.
In einer sehr feuchten Nacht kann es durchaus ab und an vorkommen, dass der Fangspiegel zutaut und die Beobachtungsnacht schlagartig zu Ende ist. Damit so etwas nicht passiert und der klare Himmel in voller Ausdehnung genutzt werden kann, gibt es eine passende Fangspiegelheizung zu kaufen. Sie wird hinten am Fangspiegel angebracht. Die Kabel der Stromversorgung laufen entlang der Spinne und den Gitterrohr- Stangen nach unten, wo sie bei Gebrauch an eine Batteriebox angeschlossen werden, die mit 8 Stk. Mignon- Batterien betrieben wird.
Sowohl bei der Beobachtung von Gasnebeln als auch bei der Betrachtung der Planeten kann es von Vorteil sein, unterschiedliche Nebel- oder
Farbfilter zu nutzen, um besonders viele Details des Objekts zu erkennen. Da diese Filter ins Okular eingeschraubt werden, gestaltet sich
der Filterwechsel entsprechend langwierig und zeitraubend.
Viel schneller geht es hingegen mit einem Filterschieber, mit dem die Filter in Sekundenschnelle direkt vor das Okular geschoben werden.
Damit die Gitterrohr- Stangen und die vorderen Verstrebungen beim Transport nicht lose herumliegen, lassen sie sich in einem passend angefertigtem Beutel aus hochfestem Nylonstoff aufbewahren, der mit einem Kordelzug verschlossen werden kann.
Wenn der Spiegel transportiert oder lange Zeit nicht zum Beobachten genutzt wird, kann er in einer eigens konstruierten Box aus Multiplex untergebracht werden. Der Spiegel ruht auf grossen Filzpads, die einen direkten Kontakt zwischen Spiegel und Holz verhindern und es gestatten, ihn problemlos aus der Transportbox zu nehmen.
Falls sehr schwere Okulare verwendet werden sollen, kann in die Spiegelzelle ein 1kg schweres Gegengewicht integriert werden.
Nachfolgend werden in der Tabelle nochmal die wichtigsten optischen und mechanischen Eigenschaften der Modellserie "Onyx" aufgelistet:
Modell | Onyx 400 | Onyx 500 |
Hauptspiegel | 400/1300mm | 500/1600mm |
f/3.3 | f/3.2 | |
Randdicke Hauptspiegel | 31mm | 31mm |
Gewicht Hauptspiegel | 7.8 kg | 11.6 kg |
Strehlwert Standard | S > 0,80 | S > 0,80 |
Strehlwert Premium | S > 0,90 | S > 0,90 |
interferom. Testprotokoll | ja | ja |
Limit bei V=200x | 15.9mag | 16.3mag |
Limit bei V=350x | 16.3mag | 16.7mag |
Dawes Limit | 0.29" | 0.23" |
Fangspiegel | 102mm | 120mm |
Obstruktion (linear) | 25.5% | 26.0% |
Obstruktion (A) | 06.5% | 06.8% |
Modell | Onyx 400 | Onyx 500 |
Gesamtgewicht Teleskop | ~ 22 kg | ~ 33 kg |
Spiegelbox mit Spiegel | ~ 12 kg | ~ 19 kg |
Stangendurchmesser | 18 mm | 20 mm |
Stangen max. | 105 cm | 110 cm |
Einblick im Zenit | 115cm | 145cm |
Zeichnungen geben den visuellen Eindruck im Okular am besten wieder. Erleben Sie das Universum so, wie sie es in einem 20" Teleskop der Modellserie "Onyx"
unter dunklem Himmel sehen und entdecken Sie eine Vielzahl von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien in gezeichneter Form!