Leichtbau- Dobsonteleskope und hochwertige Parabolspiegel - Made in Germany!
Betriebsferien 18.12.2024 bis 06.01.2025
Bei Spacewalk Telescopes werden Parabolspiegel mit einem Durchmesser von 300... 635mm in Eigenarbeit gefertigt und produziert.
So können neben den benötigten Spiegeloptiken für die Teleskopserien "Infinity NL" und "Horizon" auch Sonderanfertigungen für spezielle
Projekte angeboten werden.
Hierfür steht zum einen eine Schleifmaschine für die groben Arbeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel das Planschleifen, das Ausfräsen der
Rohlinge oder den Grobschliff. Auf einer weiteren Maschine werden dann die Feinarbeiten wie das Polieren oder die Parabolisierung durchgeführt.
Beide Maschinen sind auf eine maximale Rohlinggröße von D=640mm ausgelegt. Verschiedenste Schleif- und Polierschalen ermöglichen
die Fertigung vieler verschiedener Spiegelgrößen und Brennweiten.
Die Kontrolle und Vermessung der Spiegeloberfläche erfolgt mit Sphärometer, Auflichtmikroskop und einem Interferometer.
Einen Blick hinter die Kulissen der Spiegelfertigung bei Spacewalk Telescopes soll die folgende kleine Einführung in die Herstellung
eines Parabolspiegels geben.
Am Beginn steht die Bearbeitung der Rückseite. Da die Rohlinge nicht eben sondern leicht wellig sind, werden die Rückseiten von mehreren
Rohlingen gegeneinander plan geschliffen. Damit wird verhindert, dass es bei der späteren Bearbeitung nicht zu unerwünschten Auswirkungen
beim Feinschliff oder der Politur kommt. Danach werden die Seiten des Rohlings angeschliffen und die Fasen an den Kanten nachgezogen.
Nun kann der gewünschte Radius in die Vorderseite gefräst werden. Die benötigte Tiefe, die sogenannte Pfeiltiefe, kann leicht anhand einer
einfachen Formel berechnet werden. Auch das Schleiftool wird grob auf den gewünschten Krümmungsradius angepasst. Nun ist alles für
den Grobschliff des Rohlings vorbereitet. Die Riefen vom Ausfräsen werden mit einem groben Schleifmittel geglättet. Dabei wird von Zeit zu
Zeit die Brennweite kontrolliert. Immer wenn eine Körnung durchgeschliffen ist, erfolgt der Wechsel zur nächstkleineren Körnung. Das geschieht
so lange, bis die Oberfläche sehr glatt, sphärisch und im Gegenlicht schon leicht reflektierend ist.
Anschließend wird der Rohling auspoliert. Dabei werden Form und Oberfläche immer wieder kontrolliert. Nach einigen Stunden ist der
Spiegelrohling über die gesamte Oberfläche glänzend und im Optimalfall sphärisch.
In einer ersten Messung kann nun die Brennweite auf ein paar wenige Millimeter genau bestimmt werden. Außerdem wird mit dem Interferometer
die Oberfläche auf größere Abweichungen hin untersucht, die dann vor der abschließenden Parabolisierung mit einem anderen Poliertool geglättet
werden. Wenn der Spiegel ausreichend sphärisch ist, beginnt die Parabolisierung mit der Maschine. Dafür stehen eine ganze Reihe verschiedener Tools
mit unterschiedlichen Durchmessern und Pechhärten zur Verfügung. In dieser Phase wird der Parabolisierungsgrad nach jeder Session erneut
mit dem Interferometer geprüft, um daraus die nächste Poliersession ableiten zu können.
Nach dem Ende der Parabolisierung erfolgt die endgültige Vermessung des Spiegels mit dem Interferometer. Hierfür werden eine Vielzahl an
Interferogrammen in verschiedenen Spiegelpositionen mit der Kamera aufgenommen und gemittelt. Hat der Spiegel die gewünschte
Oberflächengenauigkeit erreicht, wird das Prüfprotokoll erstellt und der Spiegel kann zum Bedampfen gegeben werden.