Nachdem wir das 25 Zoll Horizon in Etappe 6 an seine Grenzen gebracht haben, wollen wir uns in der letzten Etappe einer ganz besonderen Objektgattung zuwenden:
Es handelt sich dabei um kosmische Leuchtfeuer, die, von einem supermassiven schwarzen Loch angetrieben, ihr Licht über viele Milliarden Lichtjahre zu uns schicken. Man
bezeichnet diese gewaltigen Objekte auch als Quasare.
Beim ersten Objekt, das wir besuchen, handelt es sich um den Zwillingsquasar, den wir in einer klaren Frühlingsnacht hoch am Himmel im Sternbild "Großer Bär" finden.
Danach werden wir bei "Ton 618" am Ende unserer 11 Mrd. Lichtjahre weiten Reise angekommen sein.
Beginnen werden wir mit einem nicht ganz einfachen, aber dennoch spannenden Objekt. Dazu richten wir unser Teleskop mit Hilfe unserer digitalen Teilkreise auf die Galaxie
NGC 3079, welche uns als Wegweiser dienen soll. Nach einem weiteren kurzen Schwenk sehen wir bei 120x eine markante Sterngruppe in der Form eines Trapezes. Direkt
oberhalb dieser Gruppe befindet sich der „Zwillings- Quasar“. Eigentlich ist es nur ein einziges Objekt, doch das Licht des 9 Milliarden Lichtjahre entfernten Quasars wird
durch eine davor liegende Galaxie in zwei nahezu identische Bilder aufgespalten.
Während der Quasar schon mit kleineren Öffnungen als 20 Zoll beobachtet werden kann, ist eine Trennung der beiden 16mag hellen Komponenten deutlich schwieriger. Da wir
um die Probleme wissen, vergrößern wir das Objekt auf 400x. Während die Trennung selbst im 20 Zoll sehr schwierig ist, fällt die Trennung im 25“ f/3.2 deutlich leichter und
wir werden Augenzeuge eines wahrhaft relativistischen Effekts.
Obwohl es noch viele weitere spannende Objekte in der Kategorie der Quasare gibt, welche in der Reichtweite von 20 bis 25 Zoll Öffnung liegen, wollen wir aber dennoch
so langsam zum Abschluss kommen und uns noch einen letzten Quasar genauer anschauen. Er hört auf den Namen „TON 618“. Das zentrale schwarze Loch ist das zum
jetzigen Zeitpunkt schwerste bekannte Exemplar seiner Gattung und bringt unglaubliche 66 Milliarden Sonnenmassen auf die Waage. Damit ist es sogar noch schwerer als
die gesamte Triangulum- Galaxie Messier 33. Der Durchmesser des supermassiven schwarzen Lochs errechnet sich aus aus der Gesamtmasse zu fast 400 Milliarden Kilometern,
womit es um ein Vielfaches größer als unser Sonnensystem ist.
Zur Vorbereitung haben wir uns wieder eine detaillierte Sternkarte sowie einen DSS- Ausdruck angefertigt, mit deren Hilfe wir nun auf die Suche nach TON 618 gehen wollen.
Die gesuchte Stelle ist schnell gefunden und zu unserem Glück ist die unmittelbare Umgebung reich an helleren Feldsternen, an denen wir uns orientieren können. Wir wählen
an unserem 20 Zoll „Horizon“ eine Vergrößerung von 250x und schon nach kurzer Zeit können wir an der Position von TON 618 ein schwaches Sternchen der 16. Größenklasse
erkennen. Mit 25 Zoll Öffnung ist dieser Quasar sogar ein leichtes Objekt.
Nun sind wir am Ende unserer langen Reise angekommen und befinden uns 11 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt – also fast am Rand des sichtbaren Universums. Wir
haben unterwegs viele spannende Dinge gesehen und vielleicht war tatsächlich das ein oder andere Objekt dabei, von dem Sie als Leser nicht gedacht hätten, dass man es
überhaupt mit eigenen Augen sehen kann.
Doch das Gegenteil ist der Fall, denn die hochwertige Optik der Modellserie „Horizon“ in Kombination mit einer durchdachten und stabilen Teleskopmechanik machen vieles
möglich, was früher undenkbar erschien.
Und wer weiß:
Vielleicht ist beim Lesen der vielen spannenden Objektbeschreibungen sogar der Funke der Begeisterung für die visuelle Beobachtung übergesprungen und hat Sie mit dem
Öffnungsfieber infiziert, so wie es auch bei mir vor vielen Jahren der Fall war.