Quasar "Ton 618"
Der Quasar (QSO) mit der Bezeichnung "Ton 618" befindet sich mit einer Helligkeit von 15.9mag im Sternbild Jagdhunde und ist bei uns am besten im Frühling zu
beobachten.
Man wurde erstmals 1957 auf ihn aufmerksam, als man auf einer Fotoplatte ein "violettes" Sternchen entdeckte. Im Jahre 1970 wurde dann Radiostrahlung beobachtet, die
von diesem Objekt ausging und "Ton 618" wurde als Quasar klassifiziert. Er weist eine Rotverschiebung von z=2,2 auf, was einer Lichtlaufzeit von 10.4 Milliarden Jahren
entspricht. Durch die Expansion des Universums ist die Entfernung auf mittlerweile 18.1 Milliarden Lichtjahre angewachsen und in jeder Sekunde entfernt sich der QSO
um weitere 246.000 Kilometer von uns. Das entspricht 82% der Lichtgeschwindigkeit.
Dass wir "Ton 618" trotz der riesigen Entfernung sehen können, liegt an seiner immens großen absoluten Helligkeit von M= -30.7mag, was einer Leuchtkraft von 140
Billionen Sonnen entspricht. Damit gehört er zu den leuchtkräftigsten Objekten in unserem Universum und selbst in einer Entfernung von 200 Lichtjahren würde der
QSO immer noch so hell leuchten wie die Sonne am Taghimmel. Die hierfür notwendige Energie wird von einem gewaltigen ultramassiven schwarzen Loch (UMBH)
mit einer Masse von 40...66 Milliarden Sonnenmassen erzeugt. Das ist mehr, als die Galaxie Messier 33 im Sternbild Dreieck auf die Waage bringt - diese wiegt nämlich
"nur" 50 Milliarden Sonnenmassen. Das UMBH ist so riesig, dass der Radius seines Ereignishorizonts 40x so groß ist wie die Umlaufbahn des Neptun.
Der Quasar und die Host- Galaxie werden von einer riesigen Gaswolke mit einem Durchmesser von 330.000 Lichtjahren umrundet, die eine Masse von 100 Milliarden
Sonnenmassen auf die Waage bringt.
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In einer besonders klaren Nacht bin ich auf die Suche nach Ton 618 gegangen. Der Quasar ist aufgrund seiner Position recht schnell gefunden. Mit meinem 500mm f/3.2 Teleskop
war der QSO schon bei 200x recht einfach indirekt zu sehen. Die Umgebung ist reich an "helleren" 13mag Sternen, so dass das Aufsuchen zu einer leichten Übung wird. Dann
heißt es Ausschau halten nach einem schwachen 16mag "Sternchen", welches dann auch nach kurzer Zeit immer mal wieder indirekt aufblitzte und mit 270x ständig zu halten war.
In der Umgebung befinden sich übrigens noch zwei schwache Galaxien, die beide mit indirektem Sehen sichtbar waren.
