Helle Kometen sind ja recht selten, aber wenn dann einmal einer dieser Vagabunden bei unserer Erde vorbeischaut, dann ist das eine total spannende
Sache - insbesondere wenn man viel Öffnung zur Verfügung hat. Zum Beispiel 50cm.
Spannend wurde es im Sommer 2018, als der periodische Komet 21P/ Giacobini- Zinner in das innere Sonnensystem eingetreten ist. Die Vorhersagen ließen
einen hellen Kometen erwarten, auch wenn Voraussagen der Helligkeit immer mit ein wenig Vorsicht zu genießen sind. Bei periodischen Kometen sind
die Parameter allerdings meist gut bekannt, weil sie sich ja meist nicht zum ersten Mal der Sonne nähern. Und so kam es dann auch, dass die Maximalhelligkeit von
21P bei rund 7mag lag - hell genug, um ihn in einem Fernglas zu sehen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Viel schöner war er natürlich mit 50cm Öffnung anzuschauen. Im Okular zeigte sich ein heller und stattlicher Komet mit einem tollen Schweif, dessen Ende zugespitzt
war. Bei höherer Vergrößerung war im Zentrum der Koma, also des Kometenkopfs, ein sogenannter "false nucleus" zu sehen. Das ist nicht etwa der Kern
des Kometen, sondern lediglich der sehr dichte innere Bereich der Kometenkoma. Bei solch hellen Kometen lohnt es sich mit 50cm Öffnung auch immer zu
schauen, ob der Komet Farbe zeigt. Und so war es auch hier. Bei geringer Vergrößerung konnte ich ein ganz fahles Grün wahrnehmen. Eine tolle Sache!