Abell 347 ist ein Galaxienhaufen im Sternbild Andromeda und besonders gut im Herbst zu beobachten. Er liegt ganz in der Nähe der
wundervollen EdgeOn- Galaxie "NGC 891". Die Entfernung wird mit rund 250 Millionen Lichtjahren angegeben bei einer Rotverschiebung
von z=0.0187. Damit gehört Abell 347 zu den uns am nächsten stehenden Galaxienhaufen. Die Fluchtgeschwindigkeit beträgt 5.550 km/s.
Rechnet man den scheinbaren Durchmesser von Abell 347 von 40' (Bogenminuten) um, so erhält man einen wahren Durchmesser von ca.
2.9 Millionen Lichtjahren.
Die hellste Galaxie trägt die Bezeichnung NGC 910 (blauer Pfeil). Sie wurde schon im Jahre 1786 von Friedrich Wilhelm Herschel entdeckt.
Ihre Helligkeit wird mit 12.2mag angegeben - sie ist also auch schon in kleineren Teleskopen zu sehen. Mit einem Durchmesser von 110.000
Lichtjahren gehört sie zu den elliptischen Galaxien. In NGC 910 war im Jahre 2008 die Supernovae SN2008hs zu sehen. Zwei weitere
helle elliptische Galaxien sind NGC 909 und NGC 911. Erstere weist einen Durchmesser von 60.000 Lichtjahren auf und ist nahezu
rundlich (E0), zweitere hat einen Durchmesser von 110.000 Lichtjahren und ist stark abgeplattet (E5). Auch eine Spiralgalaxie lässt sich in
Abell 347 finden: es ist NGC 906 mit einem Durchmesser von ebenfalls 110.000 Lichtjahren. Sie wird zu den Balkenspiralen vom Hubble- Typ
SBab gezählt.
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In einem 20" Teleskop bietet Abell 347 aufgrund seiner geringen Entfernung einen tollen Anblick. Zwar sind die Galaxien über ein Feld von
Vollmondgröße verteilt und damit nicht alle auf einmal im Okular zu sehen, es macht aber sehr viel Spaß, bei hoher Vergrößerung zwischen den
Feldsternen die vielen hellen und schwachen Galaxien zu entdecken. Im innersten Bereich von Abell 347 können rund 20 Galaxien gesehen werden.
Am deutlichsten erscheint natürlich NGC 910, die bei 270x ziemlich hell erscheint, einen hellen Zentralbereich aufweist und zudem noch einen
stellaren Kern. Auch NGC 909 und NGC 911 erscheinen hell mit einer hohen Flächenhelligkeit. Die beiden Spiralgalaxien NGC 906 und NGC 914
zeigen einen schwächeren Halo, dafür aber einen helleren Zentralbereich. Die Spiralarme waren nicht zu sehen.
Durch die vielen hellen Umgebungssterne ergibt sich ein wunderbarer Anblick - besonders drei helle Sterne in einer Linie fallen auf und sorgen für
einen tollen Kontrast zu den diffusen Wattebäuschen der Galaxien.