Abell 2312 liegt rund 1.2 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt im Sterbild Drache und zudem in direkter Nachbarschaft zu Abell 2311 und Abell 2315. Alle
drei Galaxienhaufen weisen die gleiche Entfernung auf, so dass durchaus die Möglichkeit besteht, dass die drei Cluster gravitativ aneinander gebunden sind.
Sie könnten also eines fernen Tages zu einem einzigen Galaxienhaufen verschmelzen. Wenn dem so sein sollte, wird dieser Vorgang aber wohl noch viele
Milliarden Jahre andauern.
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Im Teleskop ist von diesem eventuellen Verschmelzungsprozess allerdings nichts zu sehen. Die Galaxienhaufen liegen einfach zu weit auseinander, als dass
sie bei den nötigen Vergrößerungen von 300x und mehr zusammen im Gesichtsfeld gesehen werden könnten. Es bleibt also nur die Möglichkeit, jeden der
drei Cluster für sich anzuschauen. Von den 70 Mitgliedsgalaxien konnte ich gerade einmal 6 Galaxien erahnen, also nicht einmal 10%. Die nördlichste Galaxie
in der Zeichnung (oben mittig) gehört schätzungsweise nicht mehr zu Abell 2312. Ganz nett ist übrigens, dass sich drei der Galaxien recht nahe beieinander
befinden und man diese drei mit indirektem Sehen tatsächlich alle auf einmal wahrnehmen kann - leider immer nur für einen kurzen Augenblick, bevor sich
der Schleier der Dunkelheit wieder über diese kleinen Leuchtfeuer aus den Tiefen des Weltraums legt.