IC 1311, Offener Sternhaufen
Im Sternbild Schwan findet man eine Vielzahl an Offenen Sternhaufen. Darunter sind sehr bekannte wie Messier 29 oder Messier 39, aber auch
recht unbekannte Cluster wie IC 1311. Der geringe Bekanntheitsgrad resultiert wohl daher, dass er nicht sonderlich hell ist. Insbesondere die
geringe Flächenhelligkeit macht die Beobachtung doch ein wenig schwierig, gerade wenn der Himmelshintergrund aufgehellt ist.
Zu IC 1311 ist zu sagen, dass die Entfernung mit großen Unsicherheiten belegt ist - ich habe daher einfach den Mittelwert aus verschiedenen
Quellen herangezogen. Damit kommt man dann auf eine Distanz von rund 17.000 Lichtjahren. Mit Hilfe des scheinbaren Durchmessers von 3.5'
kann man den Haufendurchmesser zu 17 Lichtjahren bestimmen. Das ist ein ganz ordentlicher Wert. Die allermeisten Sterne in IC 1311 sind
schwächer als 14-15mag, so dass es schon ein größeres Teleskop braucht, um den Sternhaufen aufzulösen. Eingebettet ist er in eine große
Gaswolke, von der visuell aber nichts zu sehen ist. Interessant ist vielleicht noch die Tatsache, dass rund 15 Bogenminuten entfernt ein sehr
schwacher planetarischer Nebel mit der Bezeichnung "Patchick 6" zu finden ist.
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Nun aber zur Beobachtung von IC 1311 mit meinem 20" f/3.2 Dobson. Bei geringer Vergrößerung erkennt man einen mittelhellen, diffusen
Lichtfleck, der umgeben wird von vielen helleren Feldsternen. Einer davon leuchtet in einem sanften Gelbton. Erst bei Vergrößerungen von
mehr als 200x wird deutlich, dass es sich um einen sehr reichen Sternhaufen handelt. Das Hintergrundleuchten ist immer noch gut zu sehen
und erscheint körnig. Darin blitzen etwa 20-25 Einzelsterne hervor, die alle die gleiche Helligkeit haben. Ein Stern ist deutlich heller als
der Rest, aber hier dürfte es sich wohl um einen Vordergrundstern handeln.
Der Gesamteindruck bei 270x ist wirklich schön: Glitzernder Sternstaub eingebettet in das tiefe Schwarz des Universums.
