Messier 11 gehört zu den schönsten Offenen Sternhaufen am nördlichen Himmel. Er befindet sich im Sternbild Schild, nur wenige Grad südlich des Himmelsäquators
und steigt damit hier im Südwesten angenehme 35° über den Horizont. Mit einer visuellen Helligkeit von 5.8mag und einer scheinbaren Ausdehnung von 14' ist er
schon mit einem kleinen Fernglas einfach zu sehen.
Die Entfernung zu Messier 11 wird mit 6.100 Lichtjahren angegeben, der im übrigen zu den sternreichsten und kompaktesten Offenen Sternhaufen in der Milchstraße zählt.
Eine genaue Abschätzung der Gesamtmasse ist schwierig, so dass die Werte zwischen 4.000 und 11.000 Sonnenmassen schwanken. Bis zu 2.900 Sterne sollen dem Sternhaufen
angehören - davon sind rund 800 Sterne heller als 16.5mag und damit theoretisch in einem 50cm Teleskop sichtbar. Das ist schon eine Hausnummer für sich! Es wurden
zudem viele veränderliche Sterne gefunden, aber auch einige gelbe und rote Riesensterne. Einzelne Sterne sind bis einer Entfernung von 95 Lichtjahren gravitativ an den
Cluster gebunden.
Der hellste Stern von Messier 11 (HD 174512) ist 8.5mag hell und gehört der Spektralklasse B8 an. Mit Hilfe der Entfernung lässt sich eine absolute Helligkeit von
-2.9mag berechnen. Das entspricht einer Leuchtkraft von 1.200 Sonnen. Damit zählt HD 174512 zu den weißen Riesensternen, der zudem auch Teil eines Mehrfach-
Sternsystems ist. Die anderen hellen Sterne in Messier haben typischerweise absolute Helligkeiten von 0mag. Wenn man sich nun vorstellt, auf einem Planeten im Zentrum
des Wildentenhaufens zu wohnen (vielleicht sogar in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem weißen Riesenstern), so wäre der Himmel übersäht mit extrem vielen hellen Sternen.
HD 174512 würde gleißend hell mit -9mag am Himmel erstrahlen und wäre damit sogar tagsüber sichtbar. Aber auch viele hundert weitere Sterne würden mit Helligkeiten
von -2mag bis -6mag einen spektakulären Anblick am Firmament bieten.
Das Alter von Messier 11 wird mit 220 bis 300 Millionen Jahren angegeben, womit er zu den jüngeren seiner Art zählt.
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Der Anblick in meinem 50cm f/3 Dobson ist einfach umwerfend. Schon bei kleiner Vergrößerung von 120x ist der Wildentenhaufen komplett aufgelöst. Der schönste
Anblick ergibt sich aber bei 210...270x. Der Cluster erscheint dann zwar schon recht groß, aber dafür ist das ganze Gesichtsfeld angefüllt mit glitzernden Sternen. Man
kann so richtig eintauchen in die Sternfluten und wird regelrecht mitgerissen vom immensen Sternreichtum. Mit indirektem Sehen blitzen zwischen den vielen hellen
Sternen überall schwache Sternpünktchen auf. Einfach wunderbar. Die vielen Sterne zu zählen, scheint fast aussichtslos. Aber in der Zeichnung habe ich mir dann doch die
Mühe gemacht, nachzuzählen und bin auf knapp 240 Einzelsterne gekommen. Ziemlich krass!
Besonders spannend ist aber auch die Form, die mich an eine Spirale erinnert, die sich von innen nach außen gegen den Uhrzeigersinn aufrollt. Man erkennt dichte
Bereiche mit vielen hellen Sternen, aber auch sternarme Stellen bzw. dunkle Streifen. Überhaupt scheint die Gesamtform eher eckig als rund zu sein. Um den viereckigen
Zentralbereich herum ist so etwas wie ein rundlicher Halo aus rund 40 weiteren schwächeren Sternen zu sehen.
Lange Rede kurzer Sinn: Der Wildentenhaufen gehört für mich zu den schönsten Offenen Sternhaufen an unserem Firmament! Leider kann die Zeichnung den Eindruck
am Teleskop nur begrenzt wiedergeben...