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Messier 13 - Kugelsternhaufen



Messier 13 ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 5.8mag und einer Winkelausdehnung von 20' der größte und hellste Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel und am besten im Frühling und Sommer zu sehen, wenn er hoch über unseren Köpfen kulminiert. Wenn der Himmel besonders dunkel ist, kann man ihn sogar schon mit dem bloßen Auge als diffusen Fleck erkennen.

Wegen seiner großen Helligkeit wurde er schon im Jahre 1714 durch Edmond Halley entdeckt. 50 Jahre später konnte auch Charles Messier den Kugelhaufen beobachten, ihn aber mit seinem kleinen Linsenteleskop nicht in Einzelsterne auflösen. Das gelang dann F.W. Herschel im Jahre 1783. Die erste Fotografie von M13 entstand 1887 in Paris, die es zwar vermochte, den Haufen am Rand in einzelne Sterne aufzulösen, das dichte Zentrum jedoch nur bedingt.

Der Kugelsternhaufen ist 25.100 Lichtjahre von der Erde entfernt und weist einen Durchmesser von 150 Lichtjahren auf. Davon sind die innersten 50-60 Lichtjahre im Teleskop sichtbar, während der ausgedehnte Halo nicht wirklich wahrnehmbar ist. Man geht davon aus, dass Messier 13 bis zu einer halben Million Sterne enthält, deren Masse sich auf 600...775.000 Sonnenmassen summiert. Dabei ist die Sterndichte im Zentrum des Haufens über 100x so hoch wie in Umgebung unseres Sonnensystems. Man versuche sich einmal vorzustellen, wie der Himmel auf einem hypothetischen Planeten im Zentrum von M13 aussehen würde: er wäre übersät mit tausenden von sehr hellen Sternen und nicht wenige davon würden mit einer scheinbaren Helligkeit von -10mag bis -13mag erstrahlen (also heller als der Vollmond). Wahrscheinlich würde es nachts überhaupt nicht mehr dunkel werden.

Alle Sterne zusammen verleihen dem Kugelsternhaufen eine Absoluthelligkeit von M= -8.5mag, was der Leuchtkraft von 215.000 Sonnen entspricht. Der hellste Stern wird mit "V1554" oder "V11" bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen veränderlichen roten Riesenstern, der m=11.95mag hell ist und 840x so hell leuchtet wie unsere Sonne. Bisher sind 65 Veränderliche Sterne in M13 bekannt, der letzte wurde im Januar 2024 entdeckt. Die Sterne an sich sind sehr metallarm und enthalten im Schnitt nur rund 4.6% soviel Eisen wie die Sonne - sie gehören also der Population II an. Das wiederum deutet auf ein sehr hohes Alter hin, welches für Messier 13 bei 11.9 Milliarden Jahren liegt. Eine besondere Klasse von Sternen sind die sogenannten "Blue Straggler", die aufgrund der immens hohen Sterndichte durch Kollision + Verschmelzung von zwei Sternen entstanden sind.

Messier 13 bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von v= 246km/s auf die Erde zu - er benötigt als rund 1.200 Jahre, um uns 1 Lichtjahr näher zu kommen.

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In einem 20" Teleskop bietet der Kugelsternhaufen Messier 13 einen wunderschönen Anblick.

Schon bei 120x ist er bis in den Kern aufgelöst. Am schönsten erscheint er jedoch bei einer Vergrößerung von 380x, wenn die helle Kugel aus hunderten von Einzelsternen einen großen Teil des Gesichtsfeldes ausfüllt. Auffällig sind auch einzelne Sternstraßen, die wie Arme nach außen reichen, sowie ein bekanntes Feature im Kernbereich, wo die Sterne ein "Y" bilden. Wenn das Seeing sehr gut ist, erscheint der Zwischenraum zwischen den helleren Sternen deutlich körnig und man bekommt ein Gefühl dafür, dass sich hier extrem viele, sehr schwache Sterne tummeln, die den Anblick 3- dimensional wirken lassen.

Ich möchte hier auch gar nicht viel mehr zum Anblick schreiben, sondern lieber die Zeichnung sprechen lassen (diese ist allerdings noch nicht ganz vollständig, weil ich in einer weiteren Nacht nach auffälligen Sternstraßen Ausschau gehalten und die Ausdehnung des Halos genauer eingegrenzt habe).



Messier 13 im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)