Der Hantelnebel ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Füchschen, der schon im Jahre 1764 von Charles Messier entdeckt wurde und in seinem berühmten
Katalog an der 27. Stelle gelistet ist.
Die scheinbare Helligkeit von Messier 27 wird mit 7.5mag angegeben, die scheinbare Größe mit 8x6 Bogenminuten, so dass der PN auch schon in einem kleinen
Fernglas als nebliger Fleck zu erkennen ist. Bei einer Deklination von +22° steigt er in unseren Breiten auf eine Höhe von 63°, so dass er optimal in einer
klaren Sommernacht zu beobachten ist.
Die Entfernung zu dem Nebel war lange Zeit mit großen Unsicherheiten behaftet und selbst mit dem Hubble- Weltraumteleskop HST konnte man der Lösung nicht
viel näher kommen. Das änderte sich aber mit dem Start des Astrometrie- Satelliten "GAIA", der über einige Jahre hinweg Messungen vorgenommen hat und
letztlich die Distanz zu 1.280 Lichtjahren mit einer Unsicherheit von +-10 Lichtjahren bestimmen konnte. Mit diesen neuen Daten lassen sich natürlich auch
wesentlich genauere Aussagen über die wahre Größe des PN tätigen.
Die Struktur des Hantelnebels ist relativ komplex. Der innere (hellste) Teil erscheint in seiner Gesamtform zunächst einmal oval zu sein. Das hat den Grund,
dass der Nebel in Richtung der kurzen Achse strahlungsbegrenzt ist. Das bedeutet, dass die Strahlung des Zentralsterns nicht ausreicht, um weiter außen liegende
Bereiche des Nebels zum Leuchten anzuregen. In Richtung der langen Achse ist der Nebel hingegen materiebegrenzt. Der Durchmesser des Nebels (ohne Halo)
beträgt 2.95 Lichtjahre. Im äußeren Teil finden sich im Bereich der kurzen Achse viele Knoten und Verdickungen, die den Großteil der Materie des PN enthalten,
dessen Masse mit 6.5% der Sonnenmasse angegeben wird. Die Dichte liegt bei 20.000 Atomen pro cm³, was immer noch ein Faktor 5 weniger ist als die
Moleküldichte in einem Ultrahochvakuum auf der Erde. Die Temperatur der Hülle liegt bei rund 7.000- 10.000 Kelvin. Mit Hilfe von numerischen Simulationen
konnte gezeigt werden, dass die Hantelform durch ein Nachlassen des Sternwindes zustande gekommen ist. Im Jahre 1974 wurde außerdem ein sehr schwacher
Halo entdeckt, der den PN umgibt und einen Durchmesser von 5.6 Lichtjahren aufweist, sich also fast doppelt so weit in den Raum erstreckt wie der helle
Hauptkörper.
Aus der Expansionsgeschwindigkeit von 31km/s konnte das Alter des Hantelnebels zu 10.000 Jahren bestimmt werden.
Der Zentralstern von Messier 27 trägt die Bezeichnung "BD +22°3878" und leuchtet mit einer scheinbaren Helligkeit von 14mag. Die Temperatur an der
Oberfläche beträgt rund 100.000 Kelvin. Mit einer Masse von 0,56 Sonnenmassen ist er relativ leicht, mit einem Durchmesser von 77.000 Kilometern
hingegen ziemlich groß. Der ZS besitzt in einer Entfernung von 2.450AE (oder 0,039 Lichtjahren) einen roten Zwergstern der Spektralklasse K als Begleiter.
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Ich habe mich im Sommer mit 20" Öffnung und UHC bewaffnet auf die Suche nach Details im Hantelnebel gemacht. Die Position war schnell gefunden und schon im
9x50 Sucher war Messier 27 problemlos zu erkennen. Der Nebel erscheint in einem 20" Teleskop natürlich auch ohne Filter sehr hell und selbst die beiden Ohren sind
problemlos auszumachen. Mit einem UHC- Filter ergibt sich ein umwerfender Anblick, gerade bei kleineren Vergrößerungen von 120x, wenn der Nebel schon fast
3D- mäßig zwischen den vielen Sternen zu schweben scheint. Nachdem ich eine Weile die Schönheit des Nebels bewundert hatte, habe ich die Vergrößerung nach oben
geschraubt und mit den Detailbeobachtungen begonnen:
Ohne Filter sind bei 200x im Nebel recht viele Sterne zu sehen. Ich habe mir extra ein wenig Zeit genommen, um alle zu kartografieren. Wenn ich mich nicht verzählt
habe, komme ich auf 16 Sterne im Nebel. Der kleine Stern direkt im Zentrum ist der Zentralstern mit einer visuellen Helligkeit von 14mag.
Mit UHC- Filter und einer Vergrößerung von rund 200x habe ich dann die Nebelmassen genauer untersucht. Es sind tatsächlich einige hellere Stellen im Inneren zu
erkennen und die Ohren treten rechts und links klar zutage. Die Nebelmassen, die über die Ohren hinaus gehen, sind auch mit 20" nur sehr schwach zu sehen. Dafür
ragt von links oben kommend eine dunklere Wolke in den Nebel hinein, die mir früher nie so richtig aufgefallen ist.
Bei nächsten Mal werde ich Ausschau nach dem Halo von M27 halten. Ich bin gespannt, was davon zu sehen ist.