Diese wunderschöne und helle Spiralgalaxie wurde schon im Juni des Jahres 1779 von Pierre Méchain entdeckt und kurze Zeit später
von Charles Messier in seinen berühmten Katalog aufgenommen. Erste Andeutungen der Spiralarme konnten erstmals von Lord Rosse
in der Mitte des 19. Jahrhunderts gesehen werden.
Mit einer Helligkeit von 8.5mag bei einer Ausdehnung von 12.6'x7.2' Bogenminuten gehört Messier 63 zu den größten und hellsten
Galaxien am Frühlingshimmel und ist unter entsprechenden Bedingungen schon mit einem guten Fernglas zu sehen.
Die Galaxie befindet sich rund 25 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, allerdings sind diese Werte noch mit ein wenig Vorsicht
zu genießen, da man in der Literatur auch Werte von bis zu 37 Millionen Lichtjahren findet. Die Fluchtgeschwindigkeit beträgt v= 484km/s,
was bedeutet, dass die Entfernung alle 620 Jahre um ein Lichtjahr zunimmt.
Messier 63 gehört zur Gruppe der Spiralgalaxien des Hubble- Typs "SA(rs)bc". Das bedeutet, dass sie keinen Balken und nur locker
gewundene Spiralarme besitzt. Diese erscheinen im sichtbaren Licht unterbrochen und fleckig (flocculent). Bei diesen diffusen Knoten
und Verdickungen handelt es sich um helle HII- Regionen und Sternentstehungsgebiete. Im infraroten Bereich sind zwei dominante
Spiralarme sichtbar, die sich 150° um den Kern winden und bis in eine Entfernung von 13.000 Lichtjahren reichen. Der Durchmesser
der gesamten Galaxie beträgt 50...60.000 Lichtjahre, ein Halo aus heißem Gas reicht allerdings noch deutlich weiter in den umgebenden
Raum hinaus. Man vermutet, dass Messier 63 bis zu 400 Milliarden Sterne enthält, deren Leuchtkraft sich auf 20 Milliarden Sonnen
summiert, was einer absoluten Helligkeit von M= -20.9mag entspricht.
Besonders interessant ist auch der Kernbereich, der einen Durchmesser von 1.000 Lichtjahren besitzt und 6x heller als die Umgebung
leuchtet. Im Zentrum befindet sich ein aktiver Galaxienkern, der nach neuesten Erkenntnissen ein supermassives schwarzes Loch (SMBH)
von 850 Millionen Sonnenmassen enthält.
Auf lang belichteten Aufnahmen lässt sich ein gewaltiger Sternstrom nachweisen, der höchstwahrscheinlich durch den Einfang einer
Zwerggalaxie mit 100 Millionen Sonnenmassen entstanden ist.
Bisher konnte erst eine Supernova in Messier 63 beobachtet werden: SN 1971I, die Ende Mai 1971 eine Maximalhelligkeit von 11.8mag
erreicht hat und schon in einem kleinen Teleskop sichtbar war.
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In meinem 20" Dobson bietet Messier 63 einen wirklich wundervollen Anblick. :))
Die Galaxie erscheint zunächst sehr hell mit einer hohen Flächenhelligkeit. Der Halo leuchtet nahe des Zentrums viel intensiver als in den
Außenbereichen. Direkt im Zentrum lässt sich zudem ein brillanter, stellarer Kern ausmachen. Nach einiger Zeit schälen sich dann auch die
zwei Spiralarme aus dem aufgehellten Hintergrund heraus. Sie sind jedoch sehr fahl und nur mit indirektem Sehen zu erkennen. Der nördliche
Arm (oben) erscheint prägnanter und größer.
Die feinen Details kommen am besten bei einer Vergrößerung von 210...270x zum Vorschein. Nach einiger Zeit erscheint der ganze Halo gemottelt
und fleckig, allerdings sind die Knoten sehr schwach, klein und subtil. Sie sind kaum zu fassen, aber dennoch real. Ich habe versucht, das in der
Zeichnung anzudeuten. Lediglich fünf hellere HII- Regionen, die ich mir auf dem DSS- Ausdruck markiert hatte, waren bei 380x einfacher zu
erkennen.
Das dunkle Staubband südlich von Messier 63 konnte ich leider nicht erkennen - an dieser Stelle war maximal ein schnellerer Helligkeitsabfall
zu erkennen.
Ein heller Stern westlich der Galaxie sowie eine kleine Sterngruppe auf der anderen Seite bieten einen netten Kontrast. Zudem konnte ich noch
zwei schwache Galaxien östlich von Messier 63 ausmachen, sowie eine dritte nordwestlich.