Messier 64 ist eine Spiralgalaxie des Hubble-Typs SA(ab), die sich in einer Entfernung von 18 Millionen Lichtjahren im Sternbild "Coma Berenices"
befindet. Entdeckt wurde sie schon im Jahre 1779 von Edward Pigott, während die Namensgebung "Black Eye Galaxy" auf einen Freund von F.W Herschel
zurückgeht. Die Galaxie weist eine scheinbare Helligkeit von 8.5mag und eine Ausdehnung von 10.0'x5.4' (Bogenminuten) auf.
Mit einem Durchmesser von 54.000 Lichtjahren ist Messier 64 nur etwa halb so groß wie unsere Milchstraße. Die Absoluthelligkeit beträgt M=-20.0mag,
was einer Leuchtkraft von 10 Milliarden Sonnen entspricht. Das auffälligste Merkmal der Galaxie ist ein dunkles Staubband, welches auch für die
Namensgebung verantwortlich ist. Es hat eine Ausdehnung von 8.000 Lichtjahren und ist vermutlich vor einer Milliarde Jahren durch die Kollision von
Messier 64 mit einer kleinen, staubreichen Galaxie entstanden. Dieser Ansatz erklärt zum einen die einseitige Ausdehnung der Staubwolke, als auch die
vielen Sternentstehungsregionen in diesem Bereich. Bemerkens-wert ist, dass das Gas in den Außenbereichen der Galaxie nicht in der gleichen Richtung
wie die Sterne rotiert, sondern entgegen-gesetzt dazu.
Im Zentrum finden sich nicht nur schwache Radioemissionen (Seyfert 2), sondern auch eine Scheibe aus Gas sowie ein supermassives schwarzes Loch
(SMBH) mit einer Masse von 1.6 +- 0.4 Millionen Sonnenmassen.
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Wenn man ein 20" Teleskop auf diese wunderbare Galaxie richtet, so ist das Erscheinungsbild von Messier 64 schon sehr beeindruckend und es bleibt
einem für einen kurzen Moment der Atem weg. Der Halo ist recht groß und das Staubband erscheint regelrecht ausgestanzt und windet sich bogenförmig
um einen hellen Kern, in dem sich ein noch viel hellerer stellarer Nucleus befindet. Bei einer Vergrößerung von 270x erschien mir das Staubband leicht
gemottelt, ohne dass ich die Strukturen festpinnen konnte. Ich hatte aber wiederholt den Eindruck, dass das Staubband in der Mitte leicht heller ist, es
also in zwei Teile aufgetrennt ist. Auch der Halo war nicht ganz gleichförmig in der Helligkeit. Aber das konnte ich nur andeutungsweise erahnen.
Für mich jedenfalls eine der besten und tollsten Galaxien am Frühlingshimmel und immer wieder einen Besuch wert - egal mit welcher Öffnung!