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Messier 74, Phantom Galaxy



Die wunderschöne Galaxie "Messier 74" wurde im Jahre 1780 entdeckt. Sie befindet sich in einer Entfernung von rund 30 Millionen Lichtjahren im Sternbild Fische und kann daher am besten im Spätherbst beobachtet werden. Die visuelle Helligkeit beträgt 9.0mag, jedoch sollte man sich von diesem Wert nicht blenden lassen. Die Galaxie weist nämlich eine sehr geringe Flächenhelligkeit von nur 14mag/"² auf und ist damit das am schwierigsten zu beobachtende Objekt des Messier- Katalogs. Wahrscheinlich kommt daher auch der Spitzname "Phantom Galaxy", weil von Messier 74 bei aufgehelltem Himmel nur der helle Kern zu sehen ist, die Spiralarme bzw. der Halo aber komplett verschwinden.

Die Galaxie gehört zu den "Grand Design Spiral Galaxies" auf die wir direkt von oben blicken (Face On). Sie weist zwei Spiralarme auf, die sich gegen den Uhrzeigersinn um den Kern wickeln. In den Armen lassen sich viele HII- Regionen und Sternhaufen finden. Der Durchmesser der Scheibe beträgt 95.000 Lichtjahre. Damit ist M74 nur wenig kleiner als unsere eigene Milchstraße. Man geht davon aus, dass die Galaxie rund 100 Milliarden Sterne beherbergt. Im 20. Jahrhundert konnten bislang drei Supernovae beobachtet werden, nämlich in den Jahren 2002, 2003 und 2013.

Im Zentrum der Galaxie gibt es Hinweise auf ein schwarzes Loch mit nur 10.000 Sonnenmassen. Das ist recht ungewöhnlich, da die supermassiven schwarzen Löcher (SMBH) in ähnlich großen Spiral- Galaxien meist mehrere Millionen Sonnenmassen aufweisen.

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Wie oben schon geschrieben, gehört Messier zu den schwierigsten Objekten im Messier- Katalog. Die Galaxie ist zwar unter dunklem Himmel mit 20" leicht zu sehen, das Erkennen der Spiralarme aber erfordert sehr viel Geduld. Diese erschienen nämlich unter den Bedingungen dieser Beobachtungsnacht (die leider nicht ganz optimal waren) sehr schwach, waren aber gut zu verfolgen, wenn man sie einmal gesehen hatte. Insofern sind die Arme in Wirklichkeit schwächer als in der Zeichnung zu sehen. Das Zentrum hingegen erscheint hell und prägnant.

Bei einer recht hohen Vergrößerung von 270x habe ich anschließend in den Spiralarmen nach HII- Regionen gesucht. Von 10 markierten konnten 9 gesehen werden, die zehnte wäre sicherlich auch noch gegangen, aber die hatte ich leider vergessen zu beobachten... Vielleicht ein andermal. ;)

#1: indirekt einfach, homogen
#2: indirekt einfach, klein
#3: indirekt einfach, recht hell, hohe FH
#4: sehr schwierig und klein
#5: schwierig, klein, homogen
#6: indirekt gut machbar, klein
#7: indirekt gut machbar, nahe am Kern
#8: indirekt gut machbar, kleines bisschen länglich
#9: vergessen zu beobachten ;)
#10: nicht ganz so einfach, homogen

Westlich von Messier 74 und etwas abseits befindet sich eine kleine Hintergrundgalaxie, die bei 270x recht einfach zu sehen war. Leider hat sie keine Bezeichnung, die ich über SIMBAD herausfinden konnte.



Die Galaxie Messier 74 im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)