Messier 81 ist eine wunderschöne Spiralgalaxie im Sternbild "Großer Bär" bzw. "Großer Wagen", die am Silvesterabend des Jahres 1774
vom deutschen Astronomen "Johann Elert Bode" entdeckt wurde und ihm zu Ehren auch manchmal "Bode's Galaxie" genannt wird. Die
Galaxie hat eine visuelle Helligkeit von 7.0mag und eine scheinbare Ausdehnung von 24.9'x11.5' - sie ist also fast so groß wie der Halbmond.
Zusammen mit 33 anderen Galaxien gehört "Bode's Galaxie" zur M81- Gruppe, zu der auch Messier 82 und NGC 3077 zählen. Alle drei
genannten Galaxien stehen in Wechselwirkung miteinander und sind sogar über Gasfilamente miteinander verwoben. Einige dieser Filamente
stürzen auf die Zentren von M82 und NGC 3077 ein und sorgen dort für eine stark erhöhte Sternentstehung (Star Burst).
Mit einem Durchmesser von rund 96.000 Lichtjahren ist Messier 81 nur wenig kleiner als unsere Milchstraße und gehört zur Gruppe der
Spiralgalaxien des Hubble- Typs "SAb". Sie ist die Heimat von 200 Milliarden Sternen und unzähligen HII- Regionen, die sich vornehmlich
in den Spiralarmen finden. Das Zentrum wird von einem gewaltigen schwarzen Loch mit einer Masse von 70 Millionen Sonnenmassen dominiert,
es handelt sich also um ein SMBH (Supermassive Black Hole). Umgeben ist die Galaxie von einem Halo aus über 200 Kugelsternhaufen. Bisher
wurde erst eine Supernova in M81 beobachtet, nämlich "SN 1993J" mit einer Maximalhelligkeit von 10.7mag.
Direkt neben Messier 81 findet sich eine kleine, irreguläre Zwerggalaxie mit der Bezeichnung "Holmberg IX", die eine scheinbare Helligkeit
von 14.5mag aufweist und nur 2.5'x2' groß ist. Der wahre Durchmesser beträgt rund 9.000 Lichtjahre. Da 20% aller Sterne erst in den letzten
200 Millionen Jahren entstanden sind, gehört "Holmberg IX" zu den jüngsten Galaxien in der näheren Umgebung.
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Mit meinem 20" Telekop bietet Messier 81 in einer sehr dunklen Nacht einen umwerfenden Anblick. Bei einer Vergrößerung von 120x
sind die schmalen und filigranen Spiralarme wunderbar zu sehen und offenbaren sogar einige Strukturen wie z.B. hellere Stellen. Der
östliche Spiralarm (links) erscheint dabei heller als der westliche.
Schraubt man nun die Vergrößerung auf 270x hinauf, so kann man sich in den Spiralarmen auf die Suche nach HII- Regionen machen -
insgesamt 8 Stück konnte ich ausmachen. Die drei HII- Regionen im Süden von Messier 81 waren am einfachsten zu sehen und indirekt
nicht besonders schwierig. Die HII- Regionen im nördlichen Teil hingegen waren deutlich schwieriger.
Nicht auf der Zeichnung ist "Holmberg IX", eine kleine Zwerggalaxie, die mit indirektem Sehen als blasser, homogener Lichtfleck erscheint.