Messier 82 ist eine bekannte Galaxie im Sternbild "Großer Bär" in einer Entfernung von 11,4 Millionen Lichtjahren. Sie wurde am Silvesterabend
des Jahres 1774 von "Johann Elert Bode" entdeckt. Eine zweite Entdeckung gelang unabhängig davon im Jahre 1779 P. Méchain.
Mit einer Helligkeit von +8.6mag und einer scheinbaren Größe von 11.2'x4.3' ist Messier 82 recht hell und groß, so dass sie schon mit
einem modernen Fernglas zu sehen ist. Der besonderen Form wegen trägt sie auch den Namen "Zigarren- Galaxie". Mit ihrer hohen
nördlichen Deklination von fast 70° kann sie von Deutschland aus das ganze Jahr über beobachtet werden - sie ist also zirkumpolar. Am
besten ist sie jedoch in den Frühlingsmonaten zu sehen, wenn die Galaxie im Zenit zu finden ist.
Am Himmel steht Messier 82 nahe bei der ebenfalls sehr hellen Spiralgalaxie Messier 81 und ist auch gravitativ an sie gebunden. In der
Vergangenheit kam es deshalb schon zu mehreren engen Begegnungen, doch derzeit trennen die beiden Galaxien rund 200-600.000 Lichtjahre.
Sie bilden außerdem das Zentrum der sogenannten M81- Gruppe.
Wegen des sehr chaotischen Aussehens von Messier 82 wurde sie ursprünglich als eine irreguläre Galaxie klassifiziert, doch neuere
Beobachtungen im Infraroten zeigen zwei symmetrische Spiralarme, die wegen der Kantenlage (80° Inklination) sowie den vielen dunklen
Staubfilamenten nicht einfach zu erkennen sind. Deshalb wird Messier 82 mittlerweile als Balkenspirale des Hubble- Typs Sbc geführt.
Sie weist einen Durchmesser von 41.000 Lichtjahren auf und leuchtet trotz ihrer geringen Größe und der geringeren Sternanzahl 5x heller
als unsere eigene Milchstraße.
Messier 82 ist zudem eine "Starburst- Galaxie", also eine Galaxie, in der im Vergleich zu "normalen" Galaxien rund 10x mehr Sterne entstehen.
Deswegen leuchtet sie nicht nur im Infraroten Spektralbereich sehr hell, sondern gehört auch zu den hellsten Objekten im Radiobereich
- daher auch die weitere Bezeichnung "UMa A". Die hohe Sternentstehungsrate ist dafür verantwortlich, dass sich in der jüngeren Vergangenheit
viele heiße und strahlungskräftige Sterne gebildet haben, welche mit ihren turbulenten Sternwinden das Gas aus der Galaxie "drücken". Diese
Filamente lassen sich insbesondere im Halpha- Bereich eindrucksvoll beobachten. Im zentralen Bereich befinden sich zudem rund 200 sehr
junge Sternhaufen (SSC) mit einem Alter von gerade einmal 4-6 Millionen Jahren und einer Masse von jeweils rund 200.000 Sonnenmassen.
Wie alle großen Galaxien besitzt auch Messier 82 ein supermassives schwarzes Loch (SMBH) im Zentrum, dessen Masse auf rund 30
Millionen Sonnenmassen geschätzt wird.
Die bisher hellste Supernova in M82 konnte im Jahre 2014 beobachtet werden. Sie erreichte eine Maximalhelligkeit von 10.5mag und war deshalb
schon in kleinen Fernrohren zu sehen. Es handelte sich dabei um eine Supernova des Typs Ia.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Messier 82 bietet in einem 20" Teleskop unter einem dunklen Himmel einen wunderbaren Anblick, an dem man sich kaum sattsehen kann. :)
Schon bei einer kleinen Vergrößerung von 120x erscheint die Galaxie wegen ihrer hohen Flächenhelligkeit sehr hell und es sind auch schon
die zwei größten Staubfilamente zu erkennen, die den Galaxienkörper von Nord nach Süd durchschneiden. Steigert man die Vergrößerung
auf 270x, zerfällt der Galaxienkörper in eine Vielzahl von hellen Bereichen und Flecken unterschiedlicher Helligkeit. Zudem sind nun mehrere
Staubfilamente zu erkennen. Besonders interessant ist, dass über dem zentralen Staubband eine Art Lichtbrücke liegt, die mit indirektem Sehen
gut sichtbar war.
In Momenten sehr ruhiger Luft kann man sich zudem auf die Suche nach einigen der oben erwähnten Supercluster (SSC) machen, von denen
ich insgesamt 10 Stk. erkennen konnte. Sie erscheinen als extrem schwache Sternpünktchen und waren vornehmlich im südlichen Bereich
von Messier 82 zu sehen.
Sehr schwierig ist hingegen die Beobachtung der Gasfilamente, die aus der Galaxie herausgedrückt werden. Der südliche Sternwind (unterhalb von
Messier 82) ist der einfachere von beiden und war mit indirektem Sehen als extrem schwaches Glimmen wahrnehmbar. Der nördliche Sternwind
ist deutlich schwächer und breitet sich auch nicht so weit in den Weltraum aus.