Messier 99 ist eine wunderschöne Spiralgalaxie im Sternbild "Coma Berenices", die auch den Namen "St. Catherine's Wheel" trägt.
Mit einer Helligkeit von 9.7mag und einer scheinbaren Größe von 5.3'4.6' kann sie schon mit einem kleineren Teleskop gesehen werden.
Entdeckt wurde die Galaxie zeitgleich mit Messier 98 und Messier 100 im Jahre 1781 von P. Méchain. Die Spiralarme wurden erstmals
von Lord Rosse im Jahre 1846 gesehen.
Die Entfernung zu Messier 99 beträgt rund 50 Millionen Lichtjahre, wobei der Fehlerbalken noch sehr groß zu sein scheint. Mit einem
Durchmesser von 85.000 Lichtjahren ist die Galaxie nur wenig kleiner als unsere eigene Milchstraße und gehört dem Hubble- Typ SA(s)c
an, der durch locker gewunde Spiralarme definiert ist. Die absolute Helligkeit wird mit M = -21.3mag angegeben, was einer Leuchtkraft
von 30 Milliarden Sonnen entspricht.
Dass der südliche (untere) Spiralarm so weit absteht und sich der Kern von Messier 99 nicht im Zentrum der Galaxie befindet, ist wohl
auf eine engere Begegnung vor 280 Milionen Jahren mit Messier 98 bzw. NGC 4262 zurück zu führen. Zudem ist eine erhöhte
Sternentstehungsrate in Messier 99 zu beobachten.
Bisher konnten vier Supernovae beobachtet werden - die letzte im Jahre 2014 mit einer Helligkeit von 15.4mag.
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Messier 99 ist in meinem 20" f/3 Dobson ein sehr schönes Objekt. Am besten treten die Spiralarme bei einer Vergrößerung von 270x
hervor. Am auffälligsten ist natürlich der südliche Arm, der sich sehr weit um den Kern windet. Die beiden nördlichen Arme sind weniger
stark ausgeprägt und auch lichtschwächer.
Bei 380x lassen sich in den Armen einige Knoten und Verdickungen erkennen, allerdings nur mit indirektem Sehen. Auffällig sind
zwei nebeneinander liegende HII- Regionen im südlichen Arm, die auch am einfachsten zu sehen sind.