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Der Offene Sternhaufen Messier 103



Der Offene Sternhaufen "Messier 103" befindet sich inmitten des Sternbildes Cassopeia in einer Entfernung von 8.500 Lichtjahren, wobei neueste Daten von GAIA auf eine Entfernung von 9.500 Lichtjahren hindeuten. Entdeckt wurde der Cluster schon 1781 von P. Méchain, einem Freund von Messier. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7.4mag und einer Ausdehnung von 6 Bogenminuten ist Messier 103 schon in einem kleinen Fernglas als nebliger Fleck zu sehen.

Insgesamt werden dem Sternhaufen mit einem Durchmesser von 15 Lichtjahren rund 170 Sterne zugerechnet. Im Zentrum beispielsweise befindet sich ein Roter Riese (BD+59° 274) mit einer Helligkeit von 8.5mag, was einer Leuchtkraft von 2.800 Sonnen und einer absoluten Helligkeit von -3.8mag entspricht. Die Temperatur an seiner Oberfläche beträgt kühle 4.300 Kelvin - er gehört damit dem Spektraltyp K7 an.

Der hellste Stern "HD 9311" am rechten oberen Rand des Sternhaufens wurde bisher nicht zu Messier 103 gezählt, sondern als ein Vordergrundobjekt angesehen. Neueste Daten von GAIA lassen daran aber berechtigte Zweifel aufkommen, weil die Parallaxe von 0.344mas den Stern in die gleiche Entfernung rückt wie die anderen Sterne von Messier 103. Zum zweiten weist auch die Eigenbewegung die gleichen Werte für Betrag und Richtung wie der Sternhaufen auf. Es spricht also vieles dafür, dass HD 9311 tatsächlich ein Mitglied des Haufens ist. Die scheinbare Helligkeit von 7.3mag entspricht in einer Entfernung von fast 9.500 Lichtjahren einer absoluten Helligkeit von -5.0mag. Von einem hypotetischen Planeten in Messier 103 aus gesehen, würde HD 9311 eine Helligkeit von -10.1mag erreichen und wäre damit sogar am Taghimmel zu sehen. Mit einer Oberflächentemperatur von rund 20.000 Kelvin ist er sehr heiß und gehört der Spektralklasse B5 an.

Das Alter von Messier 103 wurde zu 25 Millionen Jahren bestimmt, der Sternhaufen ist also noch recht jung.

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Messier 103 bietet in einem 20 Zoll Dobson einen wunderschönen Anblick. Da er nicht so groß ist, kann man sehr gut hohe Vergrößerungen einsetzen, ohne dass der Haufencharakter verloren geht.

Das erste was im Okular auffällt, ist ein orange leuchtender Stern im Zentrum des Sternhaufens. Und tatsächlich handelt es sich hier um einen sogenannten "Roten Riesen" - ein Stern, der eine sehr kühle Oberfläche von 4.300 Kelvin besitzt und einen Durchmesser, der viele hundert Mal so groß wie der Sonnendurchmesser sein kann. Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist die Form des Sternhaufens, die an ein Dreieck erinnert. Bei hohen Vergrößerungen von 300x und mehr blitzen dann aus dem dunklen Himmelshintergrund sehr viele schwache Sternchen auf - insgesamt konnte ich bei 370x rund 50-60 Einzelsterne zählen.

Die Form und der Rote Riesenstern im Zentrum machen Messier 103 jedenfalls zu einem sehr spannenden Objekt.



Der offene Sternhaufen Messier 103 im Sternbild Cassiopeia im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)