Die Galaxie Messier 104 befindet sich in einer Entfernung von 31.1 Millionen Lichtjahren im Sternbild "Jungfrau" und wurde im April des Jahres 1781 von Pierre Méchain
entdeckt. Aufgrund der südlichen Deklination von -11° steigt sie in Deutschland nur 30° über den Horizont. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 8.3mag und einer
Ausdehnung von 8.7'x3.5' ist sie aber dennoch schon in einem kleinen Teleskop zu sehen.
Mit einem Durchmesser von 95.000 Lichtjahren ist Messier 104 nur wenig kleiner als unsere Milchstraße und beinhaltet rund 800 Milliarden Sonnenmassen. Die absolute
Helligkeit beträgt M= -21.6mag, was einer Leuchtkraft von 35 Milliarden Sonnen entspricht. Sie hat einen sehr großen, massiven Bulge sowie eng gewundene Spiralarme,
auf die wir fast von der Seite blicken. M104 wird daher als Spiralgalaxie des Typs Sa/Sb klassifiziert, obwohl es derzeit auch Hinweise gibt, dass es sich evtl. um eine riesige
elliptische Galaxie oder vielleicht auch um eine lenticulare Galaxie handeln könnte. Auf Aufnahmen erkennt man einen dunklen Staubring, der für die Namensgebung
verantwortlich ist und besonders im Infraroten sehr prägnant erscheint.. Dort finden sich die größten Mengen an molekularem Wasserstoff, weshalb im Bereich des Staubrings
auch die meisten Sterne entstehen. Messier 104 wird außerdem von einem Halo aus 1.400 bis 2.000 Kugelsternhaufen umgeben.
Im Zentrum der Sombrero- Galaxie befindet sich ein gewaltiges schwarzes Loch mit einer Masse von 1 Milliarde Sonnenmassen, welches also rund 250x so schwer
und groß wie Sagittarius A* ist. Es ist das uns nächste Schwarze Loch mit einer solch gewaltigen Masse.
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Bei einer Vergrößerung von 270x erscheint die Sombrero- Galaxie in meinem 20" f/3 recht groß und das Staubband durchschneidet tiefschwarz den Galaxienkörper. Der
südliche Teil des Halos erscheint schwach und schön abgerundet. Viel interessanter ist aber der nördliche Teil der Galaxie oberhalb des Staubbands. Direkt über der
dunklen Trennlinie findet man den hellen Kern der Galaxie, in welchem das riesige schwarze Loch lauert. Entlang des Staubbandes verläuft von dort aus eine helle Linie
zu beiden Seiten, die sich nach außen hin im Galaxienhalo verliert. Das sind die inneren Spiralarme! Die Enden der Galaxie erscheinen recht spitz, sind aber dennoch
abgerundet. Wenn man sich den nördlichsten Teil des Halo genauer anschaut, erscheint der Bulge nicht ganz abgerundet, sondern leicht eckig!
Wenn man all diese Details erst einmal in all ihrer Schönheit erfasst hat, ist die Zeit gekommen, es sich unter dem schwarzen Tuch gemütlich zu machen und diese wunderbare
Galaxie einfach nur auf sich wirken zu lassen!