Im Sternbild Löwe tummeln sich einige schöne Galaxiengruppen abseits des sehr bekannten Leo- Tripletts. Dazu zählt sicherlich auch die
Gruppe um Messier 105, die aus insgesamt 3 Galaxien besteht: Messier 105, NGC 3384 und NGC 3389. Während M105 und NGC 3384
36 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt sind, steht NGC 3389 mit einer Distanz von rund 55 Millionen Lichtjahren weit im Hintergrund
und gehört deshalb nicht mehr zur Gruppe dazu - sie ist also nicht gravitativ gebunden und befindet sich nur zufällig in der gleichen Richtung
wie die anderen beiden Galaxien.
Messier 105 gehört zur Gruppe der elliptischen Galaxien des Hubble- Typs "E1" und wurde im März 1781 von Pierre Méchain entdeckt. Sie
weist eine scheinbare Helligkeit von 9.5mag und eine Größe von 5.3'x4.8' auf. Die absolute Helligkeit beträgt M= -20.7mag, was einer Leuchtkraft
von 17 Milliarden Sonnen entspricht. Die Galaxie hat einen Durchmesser von rund 55.000 Lichtjahren und ist eine nahezu perfekte Ellipse ohne
Feinstruktur. Im Zentrum befindet sich ein schwarzes Loch mit 200 Millionen Sonnenmassen. Es ist umgeben von einer schnell rotierenden
Ringstruktur. Messier 105 ist genau wie NGC 3384 von einem Ring aus neutralem Wasserstoff mit einer Gesamtmasse von 1.8 Milliarden
Sonnenmassen umgeben.
NGC 3384 wurde erst 3 Jahre nach Messier 105 entdeckt, nämlich 1784 von F.W. Herschel. Die scheinbare Helligkeit beträgt 9.9mag und die
Größe 5.4'x2.7'. Es handelt sich hierbei entweder um eine elliptische Galaxie des Typs E7 oder um eine linsenförmige Galaxie des Typs SB0 mit
einem Durchmesser von 55.000 Lichtjahren. 80% der Sterne im Zentralbereich sind älter als 1 Milliarde Jahre und direkt im Zentrum befindet
sich ein SMBH mit 14...17 Millionen Sonnenmassen.
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Dieses wunderbare Galaxien- Trio erscheint in meinem 20" f/3 sehr hell und alle drei Galaxien sind problemlos zu sehen. NGC 3389 leuchtet
allerdings deutlich schwächer als die beiden anderen Galaxien.
Mit Details in elliptischen Galaxien ist das natürlich immer so eine Sache, weil diese Galaxien nicht wirklich Strukturen besitzen, die man
beobachten könnte. Man kann höchstens die Vergrößerung nach oben schrauben und schauen, ob sich im Zentrum ein stellarer Kern befindet.
Das sind natürlich keine echten Sterne, sondern es ist lediglich das kombinierte Licht von Millionen von Sternen, die alle auf einen sehr kleinen
Raumbereich konzentriert sind.
Wer also einmal etwas anderes sehen möchte als immer nur das Leo- Triplett, dem sei die Gruppe um Messier 105 auf jeden Fall ans Herz gelegt.