Messier 106 ist eine Balkenspirale des Hubble- Typs "SAB" im Sternbild Jagdhunde (CVn), die rund 24 Millionen Lichtjahre von der Erde
entfernt ist. Sie wurde im Juli des Jahres 1781 von P. Méchain entdeckt. Mit einer Helligkeit von 8.3mag ist schon mit einem modernen
Fernglas zu sehen und am besten im Frühling zu beobachten, wenn sie hoch am Himmel steht.
Mit einem wahren Durchmesser von 125.000 Lichtjahren ist Messier 106 ähnlich groß und massereich wie die Andromedagalaxie, die wiederum
ein wenig größer als unsere eigene Milchstraße ist. Die Spiralarme leuchten bläulich und enthalten viele HII- Regionen, in denen zur Zeit sehr
viele heiße und junge Sterne entstehen. Das lässt darauf schließen, dass die Galaxie momentan eine Starburst- Phase durchläuft.
Im Zentrum befindet sich ein aktiver Galaxienkern des Typs "Seyfert 2", der auch als Radioquelle bekannt ist. Er wird von einem supermassiven
schwarzen Loch (SMBH) mit einer Masse von 39 Millionen Sonnenmassen gespeist, das von einer sehr massiven Akkretionsscheibe mit einem
Durchmesser von 2 Lichtjahren und einer Masse von ebenfalls rund 40 Millionen Sonnenmassen umgeben ist. Von dort gehen auch zwei Jets aus.
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In meinem 20" f/3.2 Dobson bietet Messier 106 einen tollen Anblick. Gerade bei höheren Vergrößerungen von 210...270x lassen sich die vielen
feinen Details gut erkennen.
Die Spiralarme sind mit indirektem Sehen nicht besonders schwierig. Der nach Norden (oben) verlaufende Arm ist einfacher als der südliche und zeigt
deutlich mehr Strukturen. So lassen sich bei 270x einige der hellen HII- Regionen als kleine, diffuse Fleckchen erkennen - davon 5 Stk. in einer
Reihe, dazu kommen eine weitere Sternentstehungs- Region ganz am Ende des Arms und eine etwas größere Aufhellung in Richung Zentrum. Am Ende
des südlichen (unteren) Arms ist ebenfalls eine sehr helle HII- Region mit einem stellaren Kern zu sehen.
Aber auch der Kernbereich ist sehr interessant. Zunächst fällt das im Vergleich sehr helle Zentrum auf, das von einem fast stellaren Nucleus
dominiert wird. Daran schließt sich ein länglicher, ebenfalls sehr heller Bereich an, der in Richtung Südwesten haarscharf von einem dunklen
Staubband abgeschnitten wird. Die Kontraste sind bei hoher Vergrößerung wirklich eindrucksvoll. Ein weiteres Staubfilament befindet sich
südlich des Zentralbereichs und ist mit indirektem Sehen ebenfalls gut zu erkennen.