Der Offene Sternhaufen NGC 188 ist bei einer Deklination von +85° zu finden und gehört damit zu den nördlichsten Sternhaufen am Himmel. Er
befindet sich in einer Entfernung von 5.400 Lichtjahren im Sternbild Cepheus und wurde schon im Jahre 1825 vom britischen Astronomen John
Herschel entdeckt.
Da sich NGC 188 oberhalb der galaktischen Ebene befindet und das Licht nicht durch vorgelagerte Staubmassen beeinträchtigt wird, ist er ein dankbares
Objekt für wissenschaftliche Untersuchungen. Der Haufen enthält rund 5.000 Sterne mit einer Gesamtmasse von 620 Sonnenmassen. Die hellsten Sterne
erreichen dabei eine Helligkeit von etwas mehr als 12mag, was in dieser Entfernung einer absoluten Leuchtkraft von 45 Sonnen entspricht. Sein
Kerndurchmesser wird mit 11.8 Lichtjahren angegeben, die Sterne sind allerdings noch bis in eine Distanz von 40 Lichtjahren gravitativ an NGC 188
gebunden.
Aufgrund der hohen Masse des Haufens und seiner Lage oberhalb der galaktischen Scheibe wurde er in all der Zeit noch nicht von den wirkenden
Gezeitenkräften zerissen. Mit einem Alter von 6.8 Milliarden Jahren gehört der Cluster deswegen zu den ältesten bekannten Sternhaufen.
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In einem 20 Zoll Teleskop erscheint NGC 188 bei einer Vergrößerung von 120x zwar schwach, aber dennoch recht auffällig. Es sind rund 20-25 Einzelsterne
zu erkennen.
Der schönste Anblick ergibt sich bei 210x. Nun sind rund 70-80 Einzelsterne sichtbar, darunter 10 hellere. Der Sternhaufen erscheint im Gesamten rundlich
und läuft sanft nach außen aus. Die Sterndichte wird zum Zentrum hin leicht größer, allerdings sind die Sterne nicht gleichmäßig verteilt, sondern es finden
sich im Inneren Sternklumpen und sternarme Stellen. Die Sterne sind recht unterschiedlich in ihrer Helligkeit, aber fast alle schwächer als 13mag.