NGC 891 zählt zu den schönsten Galaxien am nördlichen Himmel. Sie befindet sich knapp 30 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Andromeda und gehört
zur NGC 1023- Gruppe, die man sich ähnlich wie unsere "Lokale Gruppe" vorstellen kann.
Mit einem Durchmesser von 150.000 Lichtjahren gehört sie zu den größten Spiralgalaxien am Himmel und ist damit sogar noch ein Stückchen größer als unsere
Milchstraße, die einen Durchmesser von 120.000 Lichtjahren aufweist. Aber auch von der Morphologie sind sich die beiden Galaxien sehr ähnlich. Auf NGC 891
blicken wir direkt von der Kante (EdgeOn). Deswegen beträgt die Ausdehnung 11.7'x1.6', was einem Achsverhältnis von 7,3:1 entspricht. Wegen dieser besonderen Lage
haben wir einen tollen Blick auf das Staubband, welches die Galaxie in zwei Hälften teilt. Es weist einige Besonderheiten auf, zum Beispiel, dass in hochaufgelösten
Aufnahmen feine Staub- Filamante zu sehen sind, die entweder von Supernova- Explosionen oder Sternwinden in Richung Galaxienhalo gedrückt werden.
Bisher wurde erst eine Supernova in NGC 891 beobachtet, nämlich SN1986J mit einer Helligkeit von 14mag.
Im Abstand von 250.000 Lichtjahren hat die "Silver Sliver Galaxy" eine kleine Begleitgalaxie mit der Bezeichnung UGC 1807.
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Die Galaxie bietet unter einem dunklen Himmel in einem großen Teleskop mit 20" Öffnung einen umwerfenden Anblick. Die Flächenhelligkeit ist recht niedrig,
so dass NGC 891 bei einer Vergrößerung von 200x wie ein langer, fahler Strich erscheint. Die vielen helleren Sterne in der Umgebung vermitteln den Eindruck,
als würde die Galaxie im Raum schweben. Einfach phantastisch!!
Das Staubband lässt sich fast über die gesamte Länge verfolgen und scheint im Zentrum dicker zu sein. Bei Vergrößerungen von 270x hat man den Eindruck, als
ob die Ränder leicht ausgefranst erscheinen, allerdings lässt sich das nur schwer fassen.
In unmittelbarer Nähe zu NGC 891 findet man zwei winzige Galaxien, für die ich in SIMBAD allerdings keine Bezeichnung finden konnte. Bei 270x sind sie
nur schwer mit indirektem Sehen zu erkennen, aber nicht beständig zu halten. Sie blitzen immer mal wieder für einen kurzen Moment aus dem Himmelshintergrund
heraus und verschwinden dann wieder im Dunkel.