Diese wunderschöne Galaxie befindet sich in einer Entfernung von rund 10 Millionen Lichtjahren im Sternbild Giraffe und wurde im Jahre
1788 von Wilhelm Herschel gefunden. Trotz ihrer großen scheinbaren Helligkeit von 8.2mag ist sie nicht im Messier- Katalog enthalten.
Das könnte daran liegen, dass die Galaxie mit einer scheinbaren Ausdehnung von 23.4x11.8' ziemlich groß ist - denn damit einher geht
eine eher geringe Flächenhelligkeit von 14.2mag/'².
Die Galaxie vom Typ einer Balkenspirale (SBc) weist einen Durchmesser von 50-70.000 Lichtjahren auf und ist damit nur rund 60% so
groß wie unsere Milchstraße. Die Masse wurde zu 95 Milliarden Sonnenmassen bestimmt. Es sind zudem zwei Begleitgalaxien bekannt,
von denen die größere mit der Bezeichnung "DDO 40" eine Masse von 20-60 Millionen Sonnenmassen hat.
In den Spiralarmen finden sich sehr viele HII- Regionen, von denen einige sogar weiche Röntgenstrahlung aussenden. Diese entsteht, wenn
ein Stern als Supernova explodiert und die nach außen rasende Schockfront das Gas der HII- Region aufheizt. Auf Hubble- Aufnahmen erkennt
man, dass viele der HII- Regionen ein "Loch" im Zentrum haben, weil das Gas von Supernovae und den Sternwinden von massereichen, bis zu
40.000 Kelvin heißen O- Sternen nach außen getrieben worden ist. Die größte HII- Region hat mit der Nummer "2404" sogar einen eigenen
Eintrag im New General Catalogue. Sie weist einen Durchmesser von gewaltigen 940 Lichtjahren auf. Zum Vergleich: der Orionnebel hat
gerade einmal eine Ausdehnung von knapp 30 Lichtjahren.
Bisher wurden in NGC 2403 schon zwei Supernovae beobachtet: SN1954J und SN2004dj. Letzere ist eine der hellsten Supernova des 21.
Jahrhunderts gewesen. Ihre Maximalhelligkeit betrug 11.2mag - sie konnte also schon mit kleinen Teleskopen gesehen werden. Der Vorgänger-
Stern war ein supermassiver heißer O- Stern mit einer Masse von 8-40 Sonnenmassen namens "Sandage 96".
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In einem 20" Teleskop bietet sich bei einer mittleren Vergrößerung von 210x ein wunderschöner Anblick. Der Galaxienkern erscheint hell
und ausgedehnt, die Spiralarme hingegen sind eher schwach, aber deutlich strukturiert und lassen sich recht weit nach außen verfolgen. Etwas
abgelegen findet sich im nordwestlichen Teil noch eine sehr schwache Sternwolke, die nur mit indirektem Sehen als sehr zarter Lichtfleck
erkennbar ist.
Die HII- Regionen sind allesamt recht hell und zeigen sogar ein klein wenig Struktur. Am hellsten ist NGC 2404 (blauer Pfeil), die beim Blick
durch das Okular ziemlich schnell auffällt - ähnlich wie NGC 604 in Messier 33. Hier würde es sich bestimmt lohnen, eine Detailzeichnung mit hoher
Vergrößerung anzufertigen.