NGC 2419 ist ein 10.3mag heller Kugelsternhaufen im Sternbild Luchs, der am Silvesterabend 1788 von F.W. Herschel entdeckt wurde.
Seinen (irreführenden) Namen hat er aufgrund der sehr großen Entfernung von fast 280.000 Lichtjahren, weil man anfangs davon ausging, dass er nicht gravitativ
an die Milchstraße gebunden ist, sondern sich frei durch das Universum bewegt. Heute weiß man jedoch, dass NGC 2419 sehr wohl die Milchstraße umkreist
und für einen Umlauf um das galaktische Zentrum rund 3 Milliarden Jahre benötigt. Seine Natur als Kugelsternhaufen wurde erstmals im Jahre 1850 erkannt, als
Lord Rosse ihn mit seinem 180cm Spiegelteleskop in einzelne Sterne auflösen konnte.
Obwohl er am Himmel recht schwach erscheint, ist NGC 2419 einer der hellsten und massereichsten Kugelsternhaufen unserer Galaxie. Die absolute Helligkeit
beträgt M= -9.4mag, was einer Leuchtkraft von 480.000 Sonnen entspricht. Die Gesamtmasse wird mit 900.000 Sonnenmassen angegeben und der Durchmesser
mit 260 Lichtjahren.
Würde man sich in der Andromeda- Galaxie befinden und ein Teleskop auf unsere Milchstraße richten, so wäre NGC 2419 einer der am einfachsten zu beobachtenden
Kugelsternhaufen (ähnlich also wie Mayall I für uns).
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In meinem 20" f/3 Teleskop ist NGC 2419 ein tolles Objekt. Bei gutem Seeing und einer hohen Vergrößerung von 380x war es mir möglich, diesen extrem weit
entfernten Kugelsternhaufen ansatzweise in Einzelsterne aufzulösen. Der Hintergrund wird zum Zentrum hin heller, erscheint überall gemottelt und in Momenten
mit sehr ruhiger Luft blitzen sowohl am Rand als auch im inneren Bereich immer mal wieder extrem schwache Sternchen hervor.
Besonders schön ist natürlich auch die Kette aus zwei hellen Sternen, die einen wunderbaren Kontrast zum Kugelsternhaufen bilden.