Die Galaxie NGC 4449, auch bekannt als Caldwell 21, ist eine spannende, irreguläre Zwerggalaxie die sich im Sternbild der Jagdhunde
(Canes Venatici) befindet. Entdeckt wurde sie im Jahre 1788 vom berühmten Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel. Er beschrieb sie
als "sehr brillant, beträchtlich und groß und mit drei oder vier hellen Kernen". Ihre visuelle Helligkeit beträgt ungefähr 9,4 mag, was sie
bereits in kleineren Teleskopen sichtbar macht.
NGC 4449 ist relativ nah zu unserer Milchstraße und befindet sich in einer Entfernung von etwa 12 bis 13 Millionen Lichtjahren. Sie ist
Teil der M94-Gruppe (auch als Canes Venatici I-Gruppe bekannt), die sich relativ nah an unserer Lokalen Gruppe befindet.
Die Galaxie hat einen scheinbaren Durchmesser von etwa 5,5 x 3,6 Bogenminuten, was einem tatsächlichen Durchmesser von ungefähr
20.000 bis 22.000 Lichtjahren entspricht. Damit ist sie etwa 5x kleiner als unsere Milchstraße. Trotz ihrer geringen Größe ist NGC 4449
mit einer geschätzten Gesamtmasse von etwa 30 Milliarden Sonnenmassen eine der massereichsten Galaxien ihres Typs.
NGC 4449 zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Sternentstehungsrate aus, die doppelt so hoch ist wie die der Großen Magellanschen
Wolke. Das zeigt sich in zahlreichen hellen, bläulichen Regionen junger, massereicher Sterne und leuchtenden Gebieten aus ionisiertem
Wasserstoffgas. Die irreguläre Form der Galaxie und die Verteilung der Sternentstehungsregionen sind wahrscheinlich auf Wechselwirkungen
und die Verschmelzung mit kleineren Satellitengalaxien zurückzuführen. NGC 4449 ist von einer riesigen Hülle aus neutralem Wasserstoff
umgeben, die sich über 200.000 Lichtjahre erstreckt und Verzerrungen aufweist, die auf eine vergangene Kollision mit der Zwerggalaxie
UGC 7577 hindeuten.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
In meinen 20" f/3 Teleskop bietet NGC 4449 unter einem dunklen Himmel einen umwerfenden Anblick - insbesondere bei höheren Vergrößerungen
von 270x.
Ziel der Beobachtung war es, die vielen HII Regionen in der Galaxie genau zu beobachten. Dazu habe ich mir auf einem DSS- Ausdruck die 9 hellsten
Regionen markiert und dann bei 270x bis 380x angefahren. Hier die Beobachtungen im Einzelnen:
#1: sehr hell, länglich mit 2-3 separaten Kernen (nur schwer trennbar)
#2: hell und rundlich
#3: schwach, flächig
#4: hell, rundlich mit Kondensation im Inneren
#5: extrem schwach, flächig mit geringer FH
#6: nicht gesehen
#7: extrem schwach, homogen
#8: schwach, rundlich mit leicht hellerem Zentrum
#9: hell, rundlich
Der Galaxienkörper selbst ist jetzt nicht so mega spannend. Man erkennt einen ausgedehnten Halo mit einer unregelmäßigen Form, der nahe des
Zentrums von einem helleren Balken durchzogen wird. Direkt im Zentrum (hellstes Gebiet) ist ein Stern zu sehen, östlich des Kerns (noch innerhalb
des Halos) ein zweiter.