NGC 6741, Phantom Streak Nebula
NGC 6741 ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Adler, der sich rund 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet. Im englischen
Sprachgebrauch wird er auch "Phantom Streak Nebula" genannt. Mit einer visuellen Helligkeit von rund 11mag und einer scheinbaren
Ausdehnung von 7"x5" (Bogensekunden) besitzt er eine hohe Flächenhelligkeit und ist deshalb auch für kleinere Teleskope ab 8" Öffnung
ein einfaches Objekt. Aufgrund der geringen Größe wurde er jedoch erst im Jahre 1882 von Charles Edward Pickering aufgefunden.
Der PN ist mit einem Alter von 1.400 Jahren noch relativ jung und konnte sich deshalb noch nicht besonders weit in den interstellaren
Raum ausbreiten. Die Hülle ist daher ein Ellipsoid mit den Abmessungen 0.13x0.07x0.06 Lichtjahren und weist eine Dichte von 7.000- 12.000
Molekülen pro cm³ auf. Die Gesamtmasse des PN wird auf 0.4 Sonnenmassen geschätzt, wobei 0.2 Sonnenmassen auf den sphärischen
Halo entfallen, der die innere Hülle umgibt und einen Durchmesser von 0.26 Lichtjahren erreicht. Die komplexe innere Struktur wird
auf die schnelle Entwicklung des Zentralsterns zurückgeführt.
Der Zentralstern (ZS) ist mit 0.68 Sonnenmassen recht massereich und weist eine extrem hohe Oberflächentemperatur von 170.000 Kelvin
auf. Die hohe Temperatur erklärt sich damit, dass der ZS noch nicht viel Zeit hatte, um abzukühlen. Trotzdem leuchtet er nur rund 550x so
hell wie unsere Sonne. Die scheinbare Helligkeit wurde zu 20.1mag bestimmt, so dass er visuell auch in sehr großen Teleskopen nicht zu
erkennen ist.
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Der PN ist ein sehr schönes Objekt in meinem 20" f/3.2 Dobson. Dank seiner Position inmitten der Sommermilchstraße befinden sich viele
helle Feldsterne in der Umgebung. Er erscheint auch bei hoher Vergrößerung recht hell und bei 270x lassen sich einige Strukturen wahrnehmen.
So erscheint das Zentrum leicht dunkler als die Randbereiche des PN. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die nördliche und südliche
Kante ein wenig heller sind als die Kanten im Osten und Westen. Der Zentralstern war wie zu erwarten nicht zu erkennen.
