NGC 6814 ist mit einer Helligkeit von 11.3mag eine der wenigen hellen Galaxien im Sternbild Adler und befindet sich im südlichen Teil des
Sternbildes an der Grenze zum Schützen. Die Galaxie wurde im Jahr 1788 von F.W. Herschel entdeckt und später in den NGC- Katalog
überführt.
Die Balkenspirale des Hubble- Typs "SBbc" hat einen Durchmesser von 85.000 Lichtjahren und besitzt einen aktiven Galaxienkern (AGN).
Des Weiteren zählt sie zur Gruppe der Seyfert- Galaxien, in deren Spektrum helle Emissionslinien von Wasserstoff, Helium, Stickstoff und
Sauerstoff zu finden sind. Der Grund dafür sind schnell rotierende Gasmassen mit Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 10.000 km/s,
die in ein schwarzes Loch einströmen. Dabei kommt es auch zur Aussendung von Röntgenstrahlung, die ebenfalls in NGC 6814 nachgewiesen
wurde. Die Masse des supermassiven schwarzen Lochs im Zentrum beträgt 18 Millionen Sonnenmassen.
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In einem 20" Teleskop fällt zunächst die sehr sternreiche Umgebung auf. Das ist natürlich kein Wunder, befindet sich NGC 6814 doch inmitten der
Sommermilchstraße. Die Galaxie selbst ist hell und rundlich, zeigt bei kleinen Vergrößerungen aber noch keine Strukturen.
Erst bei 270x treten die ersten Details hervor. So erscheint der Kernbereich tatsächlich recht hell und ist von einem ausgedehnten Halo umgeben.
Die beiden hellsten Spiralarme sind nur sehr schwer wahrzunehmen und man benötigt schon einiges an Geduld sowie einen wirklich dunklen
Himmel, damit sich die Arme mit indirektem Sehen blickweise und mit geringem Kontrast aus dem Galaxienhalo schälen. Der nördliche Arm
erscheint dabei deutlicher als der südliche.