Die "Feuerwerks- Galaxie" befindet sich in einer Entfernung von ~24 Millionen Lichtjahren in der Grenzregion Schwan/Cepheus und liegt damit nahe an
der galaktischen Ebene. Das hat leider zur Folge, dass das Licht dieser wunderschönen Galaxie durch vorgelagerten Staub geschwächt wird und sie
somit deutlich schwächer erscheint, als sie es ohne Staub tun würde. Anfangs dachte man, dass NGC 6946 zur lokalen Gruppe gehört, aber dafür ist sie
zu weit von uns entfernt, weshalb sie mittlerweile zum Virgohaufen gerechnet wird.
Mit einem Durchmesser von rund 40.000 Lichtjahren ist sie nur ein Drittel so groß wie unsere Milchstraße und weist ungefähr die Hälfte der Sterne auf.
Sie wird als Spiralgalaxie vom Tpy "Intermediate" geführt, im Grunde genommen also ein Zwischending zwischen einer reinen Spiralgalaxie und einer
Balkengalaxie. Die Welteninsel weist einige spannende Eigenarten auf, so zum Beispiel nahezu sternleere Stellen in den Spiralarmen, eine "rote Ellipse"
(von der man annimmt, dass es sich hier um einen sehr großen Supernovaüberrest handelt), aber auch einige dunkle Linien in den Armen sind zu finden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spiralgalaxien haben sich in NGC 6946 bisher noch keine Hinweise auf ein supermassives Schwarzes Loch ergeben, was
den Schluss nahelegt, dass die Masse des SMBH im Zentrum einer Galaxie nicht unbedingt mit der Masse des Bulge korreliert ist.
In den letzten 100 Jahren sind in NGC 6946 schon 10 Supernovae aufgeflammt, womit die Galaxie die Statistik der Supernovahäufigkeit anführt. Besonders
hell war SN2004et mit einer maximalen Helligkeit von 12.5mag, die schon mit 8" Öffnung gesehen werden konnte.
Besondere Erwähnung gebührt einem weiteren Stern, der mit "N6946-BH1" bezeichnet wird und von dem man annimmt, dass es sich hier um eine sogenannte
"Verhinderte Supernova" handelt. Bis zum diesem Ereignis im Jahre 2009 war man davon ausgegangen, dass ein Schwarzes Loch nur nach einer Supernova-
Explosion entstehen kann. Doch bei diesem speziellen Objekt war es wohl so, dass der Kern direkt zu einem schwarzen Loch kollabiert ist. Die Helligkeitszunahme
(die für eine Supernova viel zu gering war) wird dadurch erklärt, dass ein Neutrinoburst eine Schockwelle angefacht hat, welche die Sternhülle nach außen getrieben
hat.
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Die Beobachtung mit einem 20" Teleskop unter einem dunklen Himmel offenbart viele Strukturen und interessante Einblicke - sofern der Himmel ausreichend
dunkel ist. Weil die Flächenhelligkeit der Galaxie nämlich sehr gering ist, verschwindet NGC 6946 bei aufgehelltem Himmel im Hintergrund und es ist bis auf den
hellen Kernbereich so gut wie nichts zu sehen. Am schönsten empfand ich die Galaxie bei einer Vergrößerung von rund 200x. Neben dem Kernbereich sind mit
ein bisschen Geduld dann auch die fahlen Spiralarme zu sehen, die sich unterschiedlich weit nach außen winden aber nur mit indirektem Sehen gut zu erkennen
sind. Bei genauem Hinschauen offenbaren sich dann sogar hellere Stellen in den Armen selbst.
Wenn man die Vergrößerung auf 270x steigert, lassen sich vier HII- Regionen ausfindig machen. #1 erscheint hell, groß, homogen + rundlich und ist mit
indirektem Sehen einfach zu erkennen. #2 hingegen war recht schwierig, da klein und schwach. #3 dagegen wieder recht einfach, obwohl nicht besonders
hell. #4 war wieder einfach zu sehen, da diese HII- Region klein und hell ist. Sie erinnert aufgrund der Lage ein wenig an NGC 604 in Messier 33.