Der Planetarische Nebel NGC 7008 ist auch unter dem Namen "Fötus- Nebel" bekannt und liegt im nördlichen Teil des Sternbildes Schwan an der Grenze
zum Sternbild Cepheus. Aufgrund seiner Deklination von +54° kann er in Deutschland direkt im Zenit beobachtet werden. Entdeckt wurde der PN im Jahre
1787 von F.W. Herschel mit seinem 18.7" Reflektor.
Die scheinbare Helligkeit von NGC 7008 liegt bei 10.7mag und die scheinbare Größe wurde zu 1.4'x1.1' (Bogenminuten) bestimmt. Damit ist auch schon
kleineren Teleskopen zugänglich.
Die Entfernung wird nach neuesten Messungen mit 3.150 Lichtjahren angegeben und es konnte zudem die Radialgeschwindigkeit bestimmt werden, die
nach dem dritten GAIA- Release (DR3) einen Wert von -72km/s aufweist; der Planetarische Nebel bewegt sich also auf uns zu. Entstanden ist der Fötus- Nebel
vor 5.700 Jahren, er ist also noch relativ jung. Die Hülle weist einen Durchmesser von 0,97 Lichtjahren auf und hat eine Masse (ionisiert) von 0.08 Sonnenmassen.
Zudem sendet der PN starke Röntgenemissionen aus.
Der Zentralstern liegt mit einer Masse von 0.55 Sonnenmassen im Mittelfeld und weist eine Oberflächentemperatur von 97.000 Kelvin auf. Trotz der geringen
Größe leuchtet er 1.300x so hell wie unsere Sonne und erreicht eine scheinbare Helligkeit von 13.9mag. Es könnte sich hier um einen sehr engen Doppelstern
handeln, bei dem der Begleiter 0.4" entfernt steht und 0.5mag schwächer ist.
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In einem Teleskop mit 20 Zoll Öffnung bietet NGC 7008 einen extrem spannenden Anblick. Schon auf den ersten Blick sind bei 270x in Verbindung mit einem
Nebelfilter viele Strukturen erkennbar. Da wäre natürlich zunächst einmal der nach Osten hin offene Ring, der weder kreisrund noch oval ist, sondern eine sehr
eigentümliche Form besitzt. Die nördlichen und südlichen Bereiche erscheinen heller, im Norden erkennt man zudem eine längliche Kondensation, die den
Ring an dieser Stelle am hellsten erscheinen lässt. Außerhalb, also im Halo des PN, sind im Norden und Westen zwei weitere schwache Nebelknoten zu sehen.
Außerdem sind im Nebel insgesamt drei Sterne zu erkennen - davon scheint einer der Zentralstern zu sein, zumindest lässt die Position des Sterns darauf schließen.
Knapp südlich des Fötus Nebels befindet sich ein recht nett anzuschauender Doppelstern.