Der Saturnnebel NGC 7009 befindet sich in einer Entferung von rund 5.000 Lichtjahren im Sternbild Wassermann. Mit einer visuellen Helligkeit von 8.3mag
und einer scheinbaren Ausdehung von 30"x25" (Bogensekunden) kann er schon mit kleineren Teleskopen leicht gesehen werden, vielleicht auch ein Grund dafür,
dass er schon im Jahre 1782 von William Herschel entdeckt worden ist und zu seinen frühesten Entdeckungen zählt.
Der Nebel selbst weist eine sehr komplexe Form mit vielen verschiedenen Strukturen auf. So lassen sich ein ausgedehnter Halo, mehrere innere Schalen und
Materialjets erkennen. Besonders hervorzuheben sind zwei nach außen ragende "Ansen", die im Vergleich mit anderen Planetarischen Nebeln bei NGC 7009
besonders ausgeprägt sind und ihm zu seinem Namen verholfen haben, weil sie in der Gesamtform an die Ringe des Saturn erinnern. Der Durchmesser des
gesamten Nebels wird mit 0,5 Lichtjahren angegeben.
Der Zentralstern (ZS) weist eine scheinbare Helligkeit von 12.8mag auf und gehört zur Gruppe der weißen Zwerge. Seine Masse wird mit 0,61 Sonnenmassen
angegeben. Die Effektivtemperatur von 80.000 Kelvin führt zu einer Leuchtkraft von 5.000 Sonnen. Aus diesem Grund sendet der ZS extrem viel UV- Strahlung aus,
welche ausreicht, um den umgebenden Nebel auf eine Temperatur von rund 10.000 Kelvin aufzuheizen.
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Der Saturnnebel ist in einem 20" Teleskop natürlich sehr einfach zu erkennen. Schon beim ersten Blick ins Okular fällt die intensiv grüne Farbe auf, die vom
zweifach ionisiertem Sauerstoff herrührt. Spannend wird der Nebel aber erst bei hohen Vergrößerungen von 270x, die aufgrund der hohen Flächenhelligkeit
problemlos möglich sind.
In dem prominenten Innenring lassen sich einige hellere Stellen erkennen. Der Ring wiederum ist von einem Halo umgeben, in dem man im nördlichen Bereich
einen kleinen Knoten sehen kann. Dieser ist aber nicht einfach zu erfassen. Die Knoten der Ansen sind recht gut zu sehen, das Verbindungsstück zum Nebel
erfordert aber ein bisschen mehr Geduld. Die westliche Anse erscheint einen Ticken heller als die östliche. Auf den Zentralstern habe ich leider nicht geachtet...