The Loneliest Of Galaxies...
Wenn man diesen Titel trägt, dann ist das schon eine traurige Sache. Nicht nur für die Galaxie selbst, sondern auch für die möglichen Bewohner dieser Galaxie:
Denn würden wir nicht in unserer Milchstraße leben, sondern in der Galaxie PGC 1852, so hätten wir erst in den 1960er Jahren erfahren, dass es dort draußen
noch weitere Galaxien wie die unsere gibt. Denn im Umkreis von 100 Millionen Lichtjahren gibt es keine Galaxie, welche die Bewohner hätten untersuchen
können. Aber zum Glück leben wir nicht in den Ödländern des Universums (wo die Dichte nur ein Atom pro Kubikmeter beträgt), sondern tummeln uns in der
lokalen Gruppe - ein lustiger Haufen von kleinen und großen Galaxien.
PGC 1852 selbst ist eine Balkenspirale vom Hubble- Typ "SB" mit einem Durchmesser von 60.000 Lichtjahren. Sie befindet sich 320 Millionen Lichtjahre von der
Erde entfernt im Sternbild Fische. Mit einer absoluten Helligkeit von M= -19.8mag erreicht die Galaxie eine Leuchtkraft von 7 Milliarden Sonnen. Die Theorie
besagt, dass die galaktischen Filamente von nahestehenden Superhaufen angezogen und so aus den Voids "herausgesogen" werden. Zurück bleiben vereinzelt
Galaxien wie PGC 1852.
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Wer diese einsamste aller Galaxien sehen möchte, muss mit dem Teleskop ins Sternbild Fische schwenken. Dort findet sich in einer relativ sternarmen Umgebung
tatsächlich eine kleine Galaxie, die mit 15.2mag recht lichtschwach ist - kein Wunder bei dieser großen Enfernung. Mit meinem 20" f/3 konnte ich bei 270x im
Zentrum außerdem einen sehr schwachen, stellaren Kern erkennen.
Schätzungsweise wird man mindestens 12" Öffnung benötigen, um die Galaxie sicher erkennen zu können.