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Radiogalaxie "Cygnus A"



Cygnus A im Sternbild Schwan ist die zweitstärkste Radioquelle am Himmel und wurde deshalb schon sehr früh entdeckt (1939). Doch erst im Jahre 1951 konnte man dieser Quelle ein optisches Gegenstück zuordnen. Es handelte sich dabei um eine Galaxie mit einer Rotverschiebung von z=0.056, was umgerechnet einer Entfernung von 760 Millionen Lichtjahren entspricht. Damit ist "Cygnus A" die stärkste extragalaktische Radioquelle.

Die Radio- Galaxie wird zum Typ "cD" gerechnet (was soviel wie "central dominant" bedeutet) - zudem ist sie eine sogenannte Riesenellipse mit einem Durchmesser von 400.000 Lichtjahren. Man nimmt an, dass sie rund 1000x so massereich ist wie unsere eigene Milchstraße. Zudem befindet sie sich im Zentrum eines reichen Galaxienhaufens mit 200 Mitgliedern, der sich allerdings hinter dem Staub der Milchstraße versteckt. Im Kern von "Cygnus A" wird ein schwarzes Loch mit einer Masse von fast 3 Milliarden Sonnenmassen vermutet, das von einem riesigen Staubtorus umgeben ist. Dieses schwarze Loch ist verantwortlich für die beiden Jets, welche die Galaxie in entgegengesetzter Richtung verlassen. Sie treffen in großer Entfernung von der Galaxie auf das intergalaktische Medium, welches die Galaxie umgibt. Die Gasmassen in diesen Gebieten werden von den energiereichen Teilchen der Jets stark aufgeheizt und senden dabei die beobachtete Radiostrahlung aus. Es ist also nicht die Wirtsgalaxie selbst der Ursprung der Radiowellen, sondern die beiden fast symmetrischen Gaswolken.

Damit ist "Cygnus A" zumindest von der astrophysikalischen Seite ein absolut spannendes Objekt.

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Fragt sich natürlich, was von all dem in einem 50cm Teleskop zu sehen ist. Um ehrlich zu sein - nicht besonders viel. Weil sich "Cygnus A" in einem relativ dichten Bereich der Sommermilchstraße befindet, braucht es wenig Geduld, um mittels Starhopping zur Galaxie zu kommen, die sich fast mittig zwischen zwei 13mag bzw. 14mag hellen Sternen befindet. Wie zu erwarten, war bei geringer Vergrößerung erst einmal überhaupt nichts zu sehen. Als ich dann auf 380x gegangen bin, konnte ich an der gesuchten Stelle ein extrem schwaches und ziemlich kleines diffuses Wölkchen wahrnehmen, das immer mal wieder aus dem pechschwarzen Himmelshintergrund herausgeploppt ist. Auch meinte ich, ein sehr schwaches Sternchen im Zentrum der Galaxie zu erkennen. Hierbei könnte es sich sogar um den aktiven Galaxienkern handeln. Der Halo der Galaxie ist mit einem visuellen Durchmesser von nur 10" (Bogensekunden) wirklich winzig und spiegelt nicht annähernd die wahren Dimensionen der Galaxie wieder.

Die beiden blauen Lobes sind natürlich nicht im Teleskop zu sehen, sondern nur zur Veranschaulichung in die Zeichnung eingefügt.

Obwohl "Cygnus A" visuell kein leichtes Objekt ist, so steht es doch in jedem Sommer auf meiner Beobachtungsliste. Einfach weil die Physik dahinter extrem fesselnd ist.



Die Radiogalaxie Cygnus A im Sternbild Schwan im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)