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Wolf 359 - Ein besonderer Stern, nicht nur für Stark Trek Fans



Star Trek Fans kennen den Stern "Wolf 359" sicherlich aus einer ganz besonders spannenden Folge TNG, als sich die Borg mit ihrem Kubus in Richtung Erde aufgemacht haben, um diese zu zerstören. Dort draußen, 8 Lichtjahre von der Erde entfernt, tobte eine erbitterte Weltraum- Schlacht, deren Ausgang hier aber nicht verraten werden soll.

Auch wenn all das nur Science- Fiction ist, liegt es doch nahe, diesen besonderen Stern selbst einmal mit eigenen Augen zu sehen. Doch das ist gar nicht so einfach wie gedacht. Denn trotz der geringen Entfernung erstrahlt Wolf 359 nur mit einer scheinbaren Helligkeit von 13.5mag am Himmel. Man benötigt also schon ein Teleskop mit mindestens 10" Öffnung, um den Stern vernünftig sehen zu können. Da die Entfernung zu "Wolf 359" sehr genau bekannt ist, lässt sich auch die absolute Helligkeit sehr genau bestimmen. Sie liegt im visuellen Spektralbereich bei einem 1/50.000 der Sonnenleuchtkraft. Selbst in einer Entfernung von nur einem Lichtjahre wäre der rote Zwergstern gerade einmal 9mag hell. Trotz der geringen Leuchtkraft erzeugt der rote Zwergstern seine Energie im Zentrum durch die Fusion von Wasserstoff. Allerdings wird die Energie durch Konvenktionsströme nach außen geführt, so dass die Sternmaterie ständig durchmischt wird. Dadurch kann der Stern über einen Zeitraum von 8 Billionen Jahren Energie erzeugen und leuchtet damit 1000-fach länger als unsere Sonne. Die Oberflächentemperatur liegt bei etwas über 2.500°C, was für einen Stern sehr wenig ist. Dementsprechend gehört er zur Spektralklasse M6.5. Sein Durchmesser lässt sich zu rund 250.000 Kilometern berechnen, er ist also nicht einmal doppelt so groß wie der Planet Jupiter.

Wolf 359 wird von zwei Planeten umkreist, von denen der innere zur Klasse der "Supererden" gehört und für einen Umlauf gerade einmal 3 Tage benötigt. Der äußere Planet hingegen ist ungefähr so groß und massereich wie Neptun und umkreist sein Zentralgestirn einmal in 8 Jahren.

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Die Beobachtung von "Wolf 359" in meinem 50cm Teleskop war dank der großen Öffnung gut machbar.

Die Position war dank einer genauen Aufsuchkarte schnell gefunden. Man sollte aufgrund der großen Eigenbewegung darauf achten, dass man eine aktuelle Position zur Verfügung hat, weil in der näheren Umgebung einige Sterne in Frage kommen, die man für "Wolf 359" halten könnte.

Bei einer Vergrößerung von V=270x war der rote Zwergstern mit indirektem Sehen deutlich zu erkennen. Mir kommt es immer so vor, als ob sehr rote Sterne schwieriger zu sehen sind als im visuellen gleich helle Sterne mit einer anderen Spekralklasse. Vielleicht ist das aber auch einfach Einbildung... Bei der Vorbereitung hatte ich mir zudem einige schwache Galaxien notiert, die in der Nähe von Wolf 359 zu finden ist. Am hellsten ist UGC 6046, die als leicht ovaler Lichtfleck mit einem helleren Zentralgebiet erschien und mit indirektem Sehen unter dem dunklen Himmel nicht so schwierig war. Die beiden anderen Galaxien sind hingegen deutlich lichtschwächer und damit auch nicht so leicht zu erkennen. Mit indirektem Sehen sind sie aber immer mal wieder aus dem dunklen Himmelshintergrund herausgeblitzt.

Auch wenn es sich bei "Wolf 359" nur um einen sehr lichtschwachen Stern handelt, war es für mich als Startrek Fan eine tolle Beobachtung, auch wenn die Trümmer der Weltraum- Schlacht nicht zu sehen waren. ;)



Der rote Zwerg Wolf 359 im Sternbild Löwe im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)