Wie kommt man eigentlich darauf, eine recht langweilige Galaxie ohne jegliche Strukturen zu beobachten und davon dann auch noch eine
Zeichnung zu machen? Nun, eigentlich ist das ganz einfach: man liest einen Artikel in der Zeitschrift "Sky and Telescopes", der von Galaxien
rund um den nördlichen Himmelspol handelt. Die Fragestellung war, welches die nördlichste Galaxie ist, die man mit einem Amateurteleskop
visuell beobachten kann. Und ehe man sich versieht, hat man ein neues Beobachtungsprojekt.
Zu UGC 2886 an sich gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Sie ist klein und befindet sich bei einer Deklination von +88°46', steht also etwas
mehr als ein Grad vom Himmelspol entfernt. Das ist noch nicht Rekord, aber schon ganz gut. Aus der Rotverschiebung lässt sich eine ungefähre
Entfernung von 80 Millionen Lichtjahren bestimmen. Aus der scheinbaren Größe von 1.0'x0,2' folgt dann der wahre Durchmesser mit 23.000
Lichtjahren. Die Galaxie scheint also sehr klein zu sein. Untermauert wird das durch absolute Helligkeit von M= -15mag, die UGC 2886A
eine Leuchtkraft von nur 80 Millionen Sonnen zuspricht. Da wir die Galaxie von der Kante sehen, wird die wahre Leuchtkraft aber sicherlich
deutlich höher liegen.
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Und was sieht man? Um ehrlich zu sein, nicht sonderlich viel. Mit 50cm Öffnung war einfach nur ein sehr blasser, diffuser Lichtfleck zu erkennen -
und das auch nur mit indirektem Sehen.
Wer sich also nicht dafür begeistern kann, eine Galaxie nahe am nördlichen Himmelspol zu beobachten, der muss UGC 2886A nicht unbedingt
gesehen haben. ;)